Atomwaffen A-Z
Frankreich | Atomtests

Soldaten radioaktiver Strahlung ausgesetzt

17.02.2010

Zeitungsartikel über Bestrahlung von Soldaten, Foto: AVENNach einem als geheim eingestuften Bericht, aus dem die Zeitung „Le Parisien“ zitiert, hat Frankreich Soldaten absichtlich radioaktiver Strahlung ausgesetzt. Die Soldaten wurden wahrend der ersten Testreihe von 1960-66 bis auf  700, manche sogar bis auf 275 Meter an das Zentrum der Explosionen herangeführt. Ziel dieser Maßnahme war es, die physischen und psychischen Auswirkungen auf die Armee zu testen.

Die französische Regierung sieht sich derzeit mit Entschädigungsklagen von Opfern der Atomtests konfrontiert. Besonders die Veteranen-Vereinigung „Aven“ fordert Entschädigungen von Frankreich. Bisher stellte sich die französische Regierung quer und lehnte jedes Entgegenkommen ab. Auch ein neues Gesetz, dass die Kompensationen regeln sollte, stößt auf Kritik, da es nicht alle Krankheiten als Resultate der Atomtests anerkennt.

Der damals 20 jährige Soldat Pierre Leroy wirft der Armee Vertuschung vor: „In meiner Militärakte steht dazu nichts. Und wir selbst konnten die Radioaktivität auch nicht messen, wir hatten keinen Geigerzähler.“

Frankreich führte insgesamt 210 Atomtests durch, zuletzt 1996. Bis zu 150.000 Personen waren in die Tests involviert. Die Testgebiete sind bis heute nicht gesäubert. (jh)

zurück

Atomwaffen A-Z