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Syrien

Verdacht auf drei weitere Atomanlagen in Syrien

24.02.2011

Syrien wird verdächtigt, drei weitere Atomanlagen gebaut zu haben. Das berichten die Süddeutsche Zeitung und der Washingtoner Institut für Wissenschaft und internationale Sicherheit ISIS und berufen sich auf Satellitenbilder. Die nicht datierten, kommerziellen Satellitenbilder zeigen Gebäude, in denen angeblich Urankonversion und andere nukleare Aktivitäten durchgeführt werden. Bereits 2008 hatten die USA und Israel den Verdacht erhoben, dass es einen Atomreaktor in el-Kibar gebe. Allerdings konnte der Verdacht nicht bestätigt werden, da Israel das Gebäude bereits 2007 durch eine Bombardierung zerstört hatte. ISIS nimmt an, dass die nun entdeckten Anlagen mit dem zerstörten Gebäude in el-Kibar verbunden sind.

Die drei Anlagen sind in den Orten Marj as-Sultan, Masyaf und Iskandariyah. Auf dem Foto des verdächtigen Gebäudes in Marj as-Sultan sind in unmittelbarer Nähe Villen mit Swimmingpools zu sehen. Der frühere IAEO-Inspekteur Robert Kelley äußerte sich skeptisch, dass ein Land wie Syrien eine Urankonversionsanlage mitten in einem Wohnviertel baut - etwa zwei Drittel der Landesfläche Syriens sind Wüste.

Die IAEO hatte im Juni 2008 ein Team nach Syrien geschickt, um die zerstörte Anlage in el-Kabir zu inspizieren. Dort wurde zwar eine kleine Menge Uran gefunden, woher es stammt, konnte jedoch nicht festgestellt werden. Die Trümmer des bombardierten Gebäudes waren schon an einen anderen Ort gebracht, auf dem Grundstück war bereits ein neues Gebäude gebaut worden. Seitdem versucht die IAEO vergeblich einen Termin zu vereinbaren, um im Fundament Bohrproben zu nehmen. IAEO-Leiter Amano will eine Sonderinspektion aller verdächtigen Orte anordnen, sollte die syrische Regierung weiterhin blockieren. xh (Quellen: Süddeutsche Zeitung, ISIS, Wall Street Journal)

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