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Bischöfe fordern Strategie zur weltweiten Beseitigung von Nuklearwaffen

11.07.2017

In einer gemeinsamen Erklärung riefen US-amerikanische und europäische katholische Bischöfe die Staatengemeinschaft zur Zusammenarbeit auf, um eine „glaubwürdige, verifizierbare und durchsetzbare Strategie für die vollständige Eliminierung von Atomwaffen“ gemeinsam auszuarbeiten.

In der Stellungnahme, welche unter dem Namen „Atomare Abrüstung: Das Bemühen um Sicherheit für die Menschheit“ im Rahmen der US-amerikanischen Bischofskonferenz verfasst wurde, wenden sich die Bischöfe besonders an die USA und die europäischen Staaten. Diese hatten im Hinblick auf die Sitzungen der Vereinten Nationen „über ein völkerrechtlich bindende Instrument zum Verbot von Atomwaffen, welches zu deren vollständigen Abschaffung führt“, die vom 15. Juni bis zum 7. Juli in New York stattfanden, angekündigt, nicht an den Verhandlungen teilzunehmen.

Dennoch werteten die Bischöfe die Anwesenheit eines Großteils der Nationen bei der Generalversammlung als „Zeugnis für die Dringlichkeit ihres Anliegens, eine Dringlichkeit, die durch die Vorstellung von Atomterrorismus und die Verbreitung von Atomwaffen verstärkt wird und ebenso durch die Ungleichheit und Unzufriedenheit der Nicht-Atomstaaten über den mangelnden Fortschritt bei atomaren Abrüstungsbemühungen.“

In Anbetracht jüngster weltpolitischer Entwicklungen, der Zunahme von Terrorismus, Umweltzerstörung und komplexer bewaffneter Konflikte sehen die Bischöfe in der atomaren Bedrohung eine zusätzliche Gefahr. Der aktuelle Ausbau der Waffenarsenale von Atomstaaten trage nicht zur Besserung der Sicherheitslage in der Welt bei und beanspruche stattdessen „gewaltige“ finanzielle Mittel, welche für die Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung benötigt würden. Dabei beriefen sie sich vor allem auf die Äußerungen von Papst Franziskus gegenüber den Vereinten Nationen, sowie auf den langjährigen Einsatz der katholischen Kirche für ein Atomwaffenverbot.

Die Erklärung wurde von Bischof Cantú und Erzbischof Jean-Claude Hollerich, Präsident der Europäischen Justiz- und Friedenskommissionen, gemeinsam unterzeichnet.

Bereits im Vorfeld der Verhandlungen hatte der Trierer Bischof Stephan Ackermann das Fernbleiben Deutschlands an der zweiten Vorbereitungskonferenz der Vereinten Nationen (UN) für ein Verbot von Nuklearwaffen in einer offiziellen Pressemitteilung kritisiert. vb (Quelle: United States Conference of Catholic Bishops, Justitia et Pax)

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