Das radioaktive Abgas eines Atomkraftwerkes im Normalbetrieb gefährdet die Gesundheit der Menschen, die im Nahbereich leben. Ein vermehrtes Auftreten von Leukämie bei Kindern wurde sowohl nahe der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield als auch der französischen La Hague registriert. In Deutschland wurden Leukämie-Häufungen bei der Urananreicherungsanlage Ellweiler, in der Nähe des Kernforschungszentrums Jülich und in der Elbmarsch beim AKW Krümmel. Seit 2007 ist es durch die sogenannte KiKK-Studie bewiesen, dass es in der Nähe von Atomkraftwerke ein signifikant erhöhtes Risiko von Kinderkrebs und Leukämie gibt.
Als Folge von Atomtests in Kasachstan, auf den Marshall-Inseln und im US-Staat Nevada sind vermehrt Krebskrankheiten und Missbildungen bei Kindern zu finden. Uranabbau, Herstellung von Atomwaffen und jegliche Bearbeitung von radioaktiven Materialien, sowie die Lagerung und der Transport von Atommüll, kann zu Strahlenkrankheiten führen.
Es gibt grundsätzlich keinen Schutz vor Radioaktivität; sie ist unausweichlich. Die zusätzlichen Belastungen durch künstliche Radioaktivität lassen sich aber vermeiden oder zumindest verringern.
Sollte es aber zu einem radioaktiven Unfall mit oder den Einsatz einer Atomwaffe oder radiologische Waffe kommen, gibt es Mindestmaßnahmen, wie z.B. die Einnahme von Jod-Tabletten, die die Auswirkung auf dem Schilddrüsen verringern kann. Auch Schutzkleidung kann begrenzt helfen, wenn man in einem verseuchten Gebiet bewegen muss.
Der beste Schutz vor künstlicher Radioaktivität ist das Abschalten der Atomkraftwerke und der Ausstieg aus der zivilen und militärischen Nutzung der Atomenergie.