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Nordkorea | USA

Nordkorea schließt Atomtestgelände

22.05.2018

In dieser Woche baut Nordkorea seine Atomtestgelände Punggye-ri ab. Ausländische Medien erhalten begrenzten Zugang zum Gelände, um den Abbau zu dokumentieren. Aus Südkorea sind jedoch keine JournalistInnen zugelassen. Momentan hat Nordkorea den Kontakt zu Südkorea abgebrochen, um seine Verärgerung über gemeinsame Militärübungen mit den USA Ausdruck zu geben.

Nordkorea hat Ende April einen Teststopp für ballistische Langstreckenraketen angekündigt. Unter Berücksichtigung der eigenen Sicherheitsinteressen folge die Volksrepublik einer langfristigen Strategie des Atomprogramm-Abbaus.  

Anfänglich hießen die USA, China und Südkorea den Abbau nordkoreanischer Nuklearwaffen willkommen und zeigten in der Lösung des Konflikts Kooperationsbereitschaft. Japan reagierte jedoch mit Skepsis und erklärte, weitere Abbaumaßnahmen werden erwartet, um sich der Ernsthaftigkeit der nordkoreanischen Versprechungen sicher sein zu können. Trotzdem haben sich Shinzo Abe, Li Kegiang und Moon Jae-In auf ein gemeinsames Ziel verständigt. Alle drei fördern eine durch eine UNO-Resolution umgesetzte Denuklearisierung Nordkoreas.

Wie und ob es mit dem Abbau des Atomwaffenprogramms weitergeht, ist offen. Nachdem der US-Sicherheitsberater John Bolton vorgeschlagen hatte, Nordkorea könnte ähnlich wie Libyen die Denuklearisierung des Landes durchführen, reagierte Pjöngjang empfindlich und drohte, den im Juni geplanten Gipfel mit den USA abzusagen. Der US-Vizepräsident Mike Pence drohte am 21. Mai, Nordkorea könne wie Libyen enden, wenn es keinen Deal mit den USA einginge. Libyen gab sein Atomwaffenprogramm Anfang der 2000er Jahre auf, um die Sanktionen gegen das Land aufheben zu lassen. Danach wurde der libysche Präsident Gadhafi abgesetzt und von durch die USA unterstützten Rebellen ermordet. Nordkorea argumentiert, das Land brauche eine nukleare Abschreckung, um sich gegen einen solchen „Regimewechsel“ zu verteidigen.

Pence sagte, er hoffe auf das Erreichen einer friedlichen Lösung. US-Präsident Donald Trump wolle nach wie vor im Juni nach Singapur fahren und am Gipfel mit Kim Jong-Un teilnehmen. Heute treffen sich Trump und der südkoreanische Präsident Moon Jae-In in Washington. Moon will unbedingt, dass der Gipfel stattfindet. ExpertInnen sind der Meinung, dass er damit einen möglichen Militärschlag der USA gegen Nordkorea vorbeugen will. xh (Quellen: BBC, CNN, Deutsche Welle, The Hindu)

Bild oben: Kim Jong-Un trifft sich mit Wissenschaftler und Techniker im Forschungsbereich für Atomwaffen. Foto: Freundeskreis Nordkorea

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