Von 1960 bis 1996 führte Frankreich in Nordafrika und im Pazifik insgesamt 210 Atomtests durch. Davon waren 50 oberirdische Atomtests. Frankreich führte nach dem Abschluss des partiellen Atomteststoppvertrags 1963 bis 1974 weiterhin oberirdische Atomtests gegen starken zivilgesellschaftlichen Protesten, besonders von Greenpeace, durch. Am 10. Juli 1985 ließ der französische Geheimdienst das Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrior“ explodieren und versenken. Dabei starb ein Besatzungsmitglied.
1995 führte Frankreich seine letzte Reihe von Atomtests auf Moruroa und Fangataufa durch, trotz weltweiten Protesten. Nach sechs Atomtests brach das Land die Reihe ab und hat seitdem keine Atomtests mehr durchgeführt.
Lange Zeit war die offizielle Position der französischen Regierung, dass die Atomtests im Pazifik keine negativen Auswirkungen gehabt hätten. 2008 verabschiedete Frankreich jedoch ein Gesetz über die Entschädigung allen militärischen Personals sowie Zivilist*innen, die unter, durch die Atomtests in Algerien und französisch Polynesien, ausgelösten Krankheiten leiden. Am 9. Januar 2009 vereinbarte Frankreich die Rehabilitation des Hao-Atolls für 80 Millionen US-Dollar. Das Atoll war ein wichtiger Militärstützpunkt in der Südpazifik.
Am 25. März 2009 bot das französische Verteidigungsministerium die Opfer des Atomtestprogramms 10 Millionen Euro als Entschädigung an.
Ort | 1. Atomtest | oberirdisch | unterirdisch | Gesamtzahl | |
---|---|---|---|---|---|
Insgesamt | 50 | 160 | 210 | ||
Algerien | 13.02.1960 | 4 | 13 | 17 | |
Moruroa | 02.07.1966 | 42 | 137 | 179 | |
Fangataufa | 24.09.1966 | 4 | 10 | 14 |
Quelle Robert S. Norris
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