Atomwaffen A-Z

International Campaign to Abolish Nuclear weapons (ICAN)

dt.: Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen

Die internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) ist eine globale Nichtregierungsorganisation, die ursprünglich von der IPPNW (Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges) 2007 ins Leben gerufen wurde. ICAN hat sich zum Ziel gesetzt, die Zivilgesellschaft und weltweit Regierungen für das konkrete Ziel eines globalen Vertrages zur Abschaffung von Atomwaffen zu sensibilisieren und zu mobilisieren. Dafür arbeitet sie in einer Koalition mit einem breiten Spektrum an humanitären, Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen zusammen. Derzeit sind über 650 Partnerorganisationen in mehr als 100 Ländern der Welt für die Kampagne aktiv.

Mit der Kampagne sollte zunächst die Debatte über Atomwaffen neu ausgerichtet werden: Die katastrophalen Auswirkungen von Atomwaffen auf die Gesundheit, Gesellschaft und Umwelt sollten im Zentrum der Diskussion über nukleare Abrüstung stehen. Als Konsequenz dieser Auswirkungen forderte ICAN Regierungen auf, über einen Verbotsvertrag zu verhandeln—auch ohne die Atomwaffenstaaten. Die Kampagne sieht sich als Vertreterin der überwältigende Mehrheit der Weltbevölkerung und Regierungen, die eine Welt ohne Atomwaffen erstrebe. Ausserdem besteht eine rechtliche Verpflichtung über das Verbot und die Abschaffung von Atomwaffen zu verhandeln laut dem 1996 Gutachten des Internationalen Gerichtshofs.

Am 7. Juli 2017 wurde den Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) in den Vereinten Nationen abgeschlossen und ICAN erreichte damit das erste Etappenziel der Kampagne. ICAN war stets bei den Verhandlungen dabei und hat inhaltlich dazu beigetragen. Am 20. September 2017 eröffnete den Vertrag zur Unterzeichnung und er befindet sich im Ratifizierungsprozess. Am 22. Januar 2021 tritt der Vertrag in Kraft.

Am 6. Oktober 2017 gab das Nobelpreiskomitee bekannt, dass ICAN mit dem Friedensnobelpreis für ihre Arbeit ausgezeichnet wird. Am 10. Dezember erhielt die Atombombenüberlebende aus Hiroshima Setsuko Thurlow und ICAN-Direktorin Beatrice Fihn den Preis im Namen aller Partnerorganisationen von ICAN.

ICAN Deutschland wurde am 21. August 2014 gegründet und hat ihren Sitz in Berlin.

Bearbeitungsstand: April 2023

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