17.01. Der russische Präsident Wladimir Putin unterschreibt eine neue Militärdoktrin, in der die Schwelle für den Ersteinsatz von Atomwaffen deutlich gesenkt wird. Am 21.04. veröffentlicht Putin dazu einen Erlass. [Wortlaut]
26.01. Der ehem. IAEO-Direktor Hans Blix wird Leiter von UNMOVIC, der UN-Organisation, die UNSCOM ersetzen soll und verantwortlich für die Inspektionen im Irak ist. Die Zielsetzung der neuen Kommission besteht darin, sicherzustellen, dass der Irak über keinerlei Massenvernichtungswaffen mehr verfügt. [Mehr zum irakischen Atomwaffenprogramm]
14.04. Der START-II-Vertrag wird von der russischen Duma ratifiziert, jedoch unter der Bedingung des Verbleibs der USA im ABM-Vertrag. Die USA kündigen den ABM-Vertrag jedoch wenig später, so dass START-II nicht in Kraft tritt.
24.04. Die 6. Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags (NPT RevCon) beginnt in New York. Vier Wochen dauert die Konferenz an, am Schluss verabschieden die Unterzeichnerstaaten die „13 Schritte”, systematische Maßnahmen zur Umsetzung von Artikel VI des Vertrags (Abrüstungsverpflichtung).
26.05. 200 Menschen nehmen an Israels größter antinuklearen Demonstration in der Nähe vom Dimona-Reaktor teil.
04.06. US-Präsident Clinton und der russische Präsident Putin einigen sich auf ein Abkommen über ein gemeinsames Zentrum in Moskau zur Frühwarnung, sich aber nicht zum Streitpunkt US-Raketenabwehr. Darüber hinaus beschließen sie, je 34 Tonnen waffengradiges Plutonium zu zerstören. [Kubbig B, HSFK][NYT]
12.08. Unfall: Das russische Atom-U-Boot Kursk sinkt in der Barentsee. Es sollen angeblich keine Atomwaffen an Bord sein. Alle 118 Seemänner an Bord sterben.
01.09. US-Präsident Bill Clinton erklärt, er verschiebe die Entscheidung über die Raketenabwehr, weil er Bedenken zur technischen Machbarkeit des Systems habe. [Statement]
13.11. Der russische Präsident Putin wiederholt sein Angebot, die Menge der Atomwaffen auf je 1.500 zu reduzieren und eventuell weiteren Reduzierungen zustimmen zu können. [Statement, engl.]
20.11. Die UN-Vollversammlung beschließt die Resolution „Auf dem Weg zu einer kernwaffenfreien Welt: Die Notwendigkeit einer neuen Agenda" der „New Agenda Coalition" mit 154 ja-Stimmen zu 3 nein-Stimmen. Acht Staaten enthalten sich der Stimme. [zur Resolution]
03.01. Die Washington Times berichtet, Russland würde taktische Atomwaffen in Kaliningrad stationieren. Russland dementiert den Bericht.
05.01. Beauftragt mit der Überprüfung des umfassenden Testverbotsvertrag nach der Ablehnung durch den Senat, legt der ehemalige Vorsitzende der Joint Chiefs of Staff, General John Shalikashvili, einen Bericht vor, der den Vertrag nachdrücklich unterstützt und Maßnahmen zum Aufbau eines parteiübergreifenden Konsenses für die Ratifizierung skizziert. Er kommt zu dem Schluss, dass „eine objektive und gründliche Nettobewertung überzeugend zeigt, dass das Inkrafttreten des Vertrags den Interessen der USA sowie denen von Freunden und Verbündeten dienen wird.” Der Bericht bietet eine Reihe von Empfehlungen, um die Bedenken auszuräumen, die während der Ratifizierungsdebatte im Senat aufkamen.
12.01. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld nennt den ABM-Vertrag „antike Geschichte”. Weniger als eine Woche später sagt US-Aussenminister Colin Powell, dass der Vertrag nicht mehr relevant sei. [John Diamond, Chicago Tribune]
17.01. Während seiner Bestätigungsanhörung für das Amt des Außenministers erklärt General Colin Powell, dass er dem Kongress nicht den Atomtestverbotsvertrag in seiner nächsten Sitzung zur Ratifizierung vorlegen werde. Er sagt: „Wir sind uns der Arbeit von General Shalikashvili bewusst. Wir werden diese Arbeit prüfen, aber wir glauben, dass der Vertrag in der Form, wie er 1999 verabschiedet wurde, immer noch Mängel aufweist“. Powell meint, dass General Schalikaschwili einige gute Ideen in Bezug auf das Programm zur Verwaltung der Lagerbestände gegeben habe, die die neue Administration weiterverfolgen werde. Gleichzeitig habe der designierte Präsident Bush angedeutet, dass er nicht die Absicht habe, Tests wieder aufzunehmen. „Wir sehen keine Notwendigkeit für solche Tests in absehbarer Zukunft,“ so Powell.
15.04. Der irakische Wissenschaftler Hussein al-Shahrastani, der 1991 aus einem irakischen Gefängnis entkam, behauptet, dass Saddam Hussein in der Lage gewesen wäre, eine Atombombe herzustellen, wenn er den Einmarsch in Kuwait um sechs Monate verzögert hätte. [NTI]
01.05. In einer Rede vor der National Defense University skizziert US-Präsident George W. Bush die strategische Vision seiner neuen Administration. Neben seinem Bekenntnis zur ballistischen Raketenabwehr und dem Wunsch, „die Beschränkungen“ des ABM-Vertrags hinter sich zu lassen, macht Bush auch seine Bereitschaft deutlich, die Zahl der strategischen Sprengköpfe der USA zu reduzieren. Er sagt: „Ich bin entschlossen, eine glaubwürdige Abschreckung mit den niedrigstmöglichen Atomwaffen zu erreichen, die mit unseren nationalen Sicherheitsbedürfnissen vereinbar sind ... Mein Ziel ist es, die Nuklearstreitkräfte zügig zu reduzieren. Die Vereinigten Staaten werden mit gutem Beispiel vorangehen, um unsere Interessen und die Interessen für den Frieden in der Welt zu erreichen.“
Juni Die Regierung in Pjöngjang gibt bekannt, dass sie eine Wiederaufnahme ihrer Raketentests erwägt, wenn die USA sich nicht zu neuen Gesprächen bereit zeigen.
22.07. Die Präsidenten Bush und Putin vereinbaren in Genua, Italien, „intensive" Gespräche über die Frage der Offensiv- und Defensivsysteme.
06.11. US-Präsident Bush sagt in einer Pressekonferenz mit dem französischen Präsident Jacques Chirac, Drohungen des Anführers des terroristischen Netzwerks Al-Qaida, Osama bin Laden, er werde Massenvernichtungswaffen einsetzen, müssten ernst genommen werden. Deswegen gäbe es keinen Raum für Neutralität im Krieg gegen den Terror. [CNN]
13.11. US-Präsident George Bush kündigt in einer Pressekonferenz im Weißen Haus an, er habe den russischen Präsident Wladimir Putin darüber informiert, dass die USA ihre strategischen nuklearen Streitkräfte in den nächsten zehn Jahren auf eine Zahl zwischen 1.700 und 2.200 reduzieren werden. [FAZ]
04.12. Die vereinbarten Reduzierungen aus dem dem START-I-Vertrag sind erfüllt.
13.12. US-Präsident Bush kündigt den Rückzug der USA aus dem ABM-Vertrag an.
17.12. Der aus dem kurdischen Teil des Irak stammende Ingenieur Adnan Ihsan Saeed al-Haideri behauptet gegenüber der CIA, dass er 20 geheime Anlagen des irakischen Massenvernichtungswaffenprogramms besucht habe. Es seien tonnenweise chemische, biologische und atomare Waffen unterirdisch versteckt. Seine Aussagen sind Grundlage für die Behauptung, Saddam Hussein hätte Massenvernichtungswaffen entwickelt, die als Rechtfertigung für den Krieg gegen den Irak (ab 2003) verwendet wird. Die Berichte waren allerdings erfunden, um ein Visum für die USA zu bekommen. [Judith Miller, New York Times, John Rendon, Corpwatch]
31.12. Der US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld leitet dem Kongress den "Nuclear Posture Review" zu, der im März in Auszügen der Presse zugespielt wird. Der Text beschreibt die Pläne zur Modernisierung des US-Atomwaffenarsenals und seine Aufrechterhaltung bis zum Jahr 2070.
Sieben Minuten vor Zwölf: Die Angst vor einem terroristischen Nuklearangriff wächst. Die USA wollen neue Atomwaffen entwickeln, die vor allem unterirdische Ziele zerstören können. Zudem tritt Washington vom Anti-Raketenabwehr-Abkommen (ABM) zurück und distanziert sich von anderen Rüstungskontrollverträgen.
01.01. Der Vertrag über den offenen Himmel (Open Skies) tritt in Kraft. Der Vertrag regelt die Öffnung des Territoriums für unbewaffnete Überwachungsflüge. [Vertrag im Wortlaut, PDF]
29.01. US-Präsident George W. Bush zählt Nordkorea, Irak und Iran zur „Achse des Bösen” und bezichtigt sie des Besitzes von Massenvernichtungswaffen. Im Kampf gegen den internationalen Terrorismus beanspruchen die USA die Führung. [Blätter zur deutschen und internationalen Politik]
24.05. Die Präsidenten George W. Bush und Vladimir Putin unterzeichnen als Ersatz für das gescheiterte START II-Abkommen den "Strategic Offensive Reductions Treaty" (SORT, Moskauer Vertrag). Danach müssen die beiden Länder die stationierten strategischen Atomwaffen bis zum Jahr 2012 auf jeweils höchstens 1.700 bis 2.200 reduzieren. [Vertrag im Wortlaut, engl.]
13.06. Die Kündigung des Raketenabwehrvertrages (ABM) wird rechtskräftig. [Arms Control Association]
14.06. Der russische Präsident Putin erklärt, dass sich Russland nicht länger an den START-II-Vertrag gebunden fühlt und daher den Ratifikationsprozess nicht weiter anstrebt. [NTI]
09.09. US-Verteidigungsminister Rumsfeld sagt, das Weiße Haus glaube, dass der Irak kurz vor der Entwicklung von Atomwaffen stehe. [ABC News]
16.10. Das nordkoreanische Atomwaffenprogramm wird durch die USA öffentlich gemacht. [Arms Control Association]
25.11. UN-Inspektoren treffen in Bagdad ein, um Inspektionen zu beginnen. [NTI]
12.12. Die nordkoreanische Regierung kündigt an, ihr 1994 eingestelltes Plutonium-Projekt umgehend reaktivieren zu wollen. [Arms Control Association]
14.12.Nordkorea fordert die IAEO auf, ihre Überwachungskameras aus den Atomanlagen zu entfernen. [Arms Control Association]
27.12.Nordkorea weist die IAEO-Inspektoren aus. Sie verlassen das Land am 31. Dezember. [Arms Control Association]
10.01. Nordkorea kündigt den Atomwaffensperrvertrag (drei Monate später läuft die Mitgliedschaft ab).
09.02. Der Iran gibt die Anreicherung von Uran zu, erklärt aber, dass dies nur zu friedlichen Zwecken geschieht.
März Veröffentlichung von Auszügen des Pentagon-Berichtes an das US- Repräsentantenhaus zur Überprüfung der US-Atomwaffendoktrin (NPR = Nuclear Posture Review). Konkrete Kriegszenarien mit Zielen in China, Russland, Irak, Libyen und Syrien werden durchgespielt. Die USA entwickeln kriegsbereite Atomwaffen, bereiten die Wiederaufnahme von Atomtests vor und planen den Einsatz von Atomwaffen in einem konventionellen Krieg.
04.05. Pakistan bietet Indien eine atomwaffenfreie Zone in Südostasien an. Das Angebot hat das Land bereits in den Jahren 1974, 1976, 1979, 1987 und 1990 gemacht. Indien lehnt weiterhin ab.
12.05. Nordkorea löst einseitig die gemeinsame Erklärung von 1992 mit Südkorea über die Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel auf, die u.a. das Testen, die Herstellung, den Erwerb, den Besitz, die Lagerung, die Stationierung und den Einsatz von Atomwaffen verbietet.
Juni Die USA bezichtigen den Iran eines Atomwaffenprogramms.
01.06. Der "Strategic Offensive Reductions Treaty" (SORT) tritt in Kraft.
11.11. Der US-Kongress will das Verbot für den Bau von Mini-Atombomben (Mininukes) aufheben und die Entwicklung und Testung neuer US-Atomwaffen fortsetzten. Die kleinen Atomwaffen sollen im konventionellem Krieg eingesetzt werden, da sie angeblich kaum Schaden in der Zivilbevölkerung anrichten.
27.01. US-Beamte fliegen ca. 20.000 kg Dokumente und Komponenten von Libyens Atom- und Raketenprogramm in die USA, darunter Uranhexaflorid, zwei Zentrifugen aus Pakistan und Zusatzkomponenten von Zentrifugen. Dies waren erst 5% der gesamten Fracht aus dem geheimen Atomprogramm Libyens.
04.02. A.Q. Khan offenbart, dass er über zwei Jahrzehnte lang Nordkorea, Libyen und Iran heimlich technische und materielle Hilfe für den Bau von Atomwaffen lieferte.
10.02.Nordkorea behauptet zum ersten Mal, tatsächlich im Besitz von Atomwaffen zu sein.
27.05. In New York scheitert nach vierwöchigen Verhandlungen die Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages.
26.10. Der republikanische Senator Pete Domenici aus dem US-Staat New Mexico erklärt, dass die Forschung an einem bunkerbrechende Atomsprengkopf (Bunker Buster) eingestellt wird, weil deren Finanzierung gestrichen wurde.
19.01. Frankreichs Präsident Jacques Chirac droht in einer Rede am Atom-U-Boot-Stützpunkt Ile Longue allen Staaten, die „gegen uns auf terroristische Mittel zurückgreifen“, mit dem Einsatz von Atomwaffen. Damit stellt er die französische Doktrin der Abschreckung auf eine neue Grundlage.
31.01. Die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats einigen sich in der Nacht zum 31. Januar in einer Sitzung in London zusammen mit der EU-Troika (vertreten durch Deutschland) darauf, in der IAEO zu beantragen, dass der Streit zum iranischen Atomprogramm an den UN-Sicherheitsrat überwiesen wird.
04.02. Der Gouverneursrat der IAEO beschließt den Londoner Vorschlag zum iranischen Atomprogramm. Über ein eventuelles Eingreifen des UN-Sicherheitsrats soll aber erst Anfang März entschieden werden. [GOV/2006/14] Einen Tag später widerruft der Iran die Erlaubnis von unangekündigten Kontrollen seines Atomprogramms durch die IAEO. »Iranchronik
08.03. Der Gouverneursrat der IAEO überweist den Atomkonflikt mit dem Iran offiziell an den UN-Sicherheitsrat. [IAEO] »Iranchronik
10.05. Präsident Vladimir Putin erklärt in einer Rede vor dem russischen Parlament, dass Russland neue Atomwaffen und hochpräzise konventionelle Waffen entwickeln werde.
01.06. Die von Hans Blix geleitete „Weapons of Mass Destruction Commission“ (auch als „Blix-Kommission“ bekannt) veröffentlicht ihren Abschlussbericht und reicht ihn dem UN-Generalsekretär ein. Die Kommission hat 14 Mitglieder. Mit dem Titel „Weapons of Terror: Freeing the World of Nuclear, Biological and Chemical Arms“ analysiert der Bericht die Atomwaffenproblematik im Detail, läßt allerdings das Thema Atomenergie aus.
06.06. Die E3+3 unterbreiten Iran ein neues Angebot. Voraussetzung ist die Aussetzung der Aktivitäten zur Urananreicherung. Im Gegenzug soll eine weitreichende wirtschaftliche, politische und nukleare Zusammenarbeit etabliert werden. Auf dieser Grundlage sollen Verhandlungen geführt werden. »Iranchronik
08.09. Der Vertrag zur atomwaffenfreien Zone im Zentralasien (Semei-Vertrag) wird in Semipalatinsk anläßlich des 15. Jahrestags der Schließung der Atomtestgelände unterschrieben.
09.10. Nordkorea zündet seine erste Atomwaffe mit einer Sprengkraft vergleichbar mit 550 Tonnen TNT auf dem Versuchsgelände in Hwaderi nahe der Stadt Kilju.
23.12. Der UN-Sicherheitsrat stimmt Sanktionen gegen den Iran zu. Die Staatengemeinschaft wird aufgefordert, alle Exporte von Technologien und Materialien zur Unterstützung des Militär- und Nuklearporgramms einzustellen. Außerdem sollen die Vermögen einzelner iranischer Staatsangehöriger sowie iranischer Firmen eingefroren werden. [Resolution 1737 (2006)] »Iranchronik
Fünf Minuten vor Zwölf: Die Welt steht an der Schwelle eines zweiten Nuklearzeitalters. Ein Atomkrieg zwischen den USA und Russland könnte immer noch in Minuten ausgelöst werden. Nordkorea führte einen Atomtest aus und Iran wird verdächtigt, Atomwaffen erwerben zu wollen. Der Klimawandel wird erstmals als globale Bedrohung anerkannt.
04.01. Henry Kissinger, George Shultz, William Perry und Sam Nunn veröffentlichen den Appell „Für eine atomwaffenfreie Welt” im Wall St. Journal. [Im Wortlaut]
19.01. Ohne den Iran direkt anzusprechen, kündigte der französische Staatspräsident Jacques Chirac bei einem Besuch des Marinestützpunkts Ile Longue (Bretagne) „Anführern“ von Terrorismus unterstützenden Staaten Vergeltung in „nicht konventioneller“ Weise an. Ausdrücklich spielt Chirac jedoch auf „die Versuchung gewisser Staaten“ an, „sich unter Bruch der Verträge mit Atomwaffen auszustatten“.
04.02. Die IAEO überweist den Streit über das iranische Atomprogramm an den Weltsicherheitsrat.
10.02. Russischer Präsident Wladimir Putin droht, den INF-Vertrag zu verlassen. [Guardian]
13.02. Die Sechsländer-Gespräche gehen mit dem Abschluss eines vereinbarten Aktionsplans erfolgreich zu Ende. Der Plan soll die gemeinsame Erklärung vom September 2005 umsetzen. Nordkorea stimmt der Schließung der Anlage in Yongbyon innerhalb von 60 Tagen zu. Im Gegenzug soll es massive Energie- und Wirtschaftshilfe erhalten.
15.02. Russland spricht zum ersten Mal von der Möglichkeit, den INF- (Mittelstrecken-) Vertrag zu kündigen, falls die USA ihre Pläne umsetzen, Raketenabwehrkomponenten in Polen und der Tschechischen Republik zu stationieren.
14.03. In London verabschiedet das britische Parlament die Bestellung von neuen U-Boote für das britische Atomwaffensystem - dort allgemein als „Trident“ bekannt.
24.03. Der Weltsicherheitsrat stimmt weiteren Sanktionen - einem Export-Verbot für iranische Waffen - zu. [Resolution 1747 (2007)]
18.04. Die IAEO bestätigt, dass der Iran mit der Uranreicherung begonnen habe.
28.04. Ein New York Times Artikel enthüllt das Memorandum eines schweizer Botschafters vom 4. Mai 2003, der behauptet, der Iran wäre bereit gewesen, sich mit den USA über eine „Roadmap“ zu einigen.
09.07. Laut Informationen von Atomwaffenexperten in den USA wird bekannt, dass die ca. 130 US-Atomwaffen aus Ramstein in Deutschland - wahrscheinlich bereits in 2005 - abgezogen wurden.
16.07. Mit rund drei Monaten Verspätung wird der Reaktor in Yongbyon in Nordkorea abgeschaltet.
30.08. Ein Langstreckenbomber des Typs B-52 überfliegt die USA mit fünf bis sechs gefechtsbereiten Atomwaffen des Typs Advanced Cruise Missiles. Die Piloten hatten während des Fluges keine Kenntnis von ihrer gefährlichen Fracht.
15.01. Henry Kissinger, George Schultz, William Perry und Sam Nunn veröffentlichen erneut einen Meinungsartikel für eine atomwaffenfreie Welt im Wall Street Journal.
22.03. Nicholas Sarkozy kündigt bei der offiziellen Namensgebung des Atom-U-Bootes „Le Terrible“ in Cherbourg an, dass die Zahl der Atomwaffen im französischen Arsenal auf weniger als 300 reduziert wird. Gleichzeitig rechtfertigt er die Beibehaltung der Atomwaffen mit der Entwicklung von Raketentechnologie im Iran und asiatischen Ländern.
06.05. Die USA und Russland unterschreiben eine bilaterale Kooperationsvereinbarung über Atomtechnologie und -Materialien (US-Russia 123 Agreement).
23.06. Eine Studie der US-Luftwaffe über Risiken in europäischen Atomwaffenstützpunkten löst Besorgnis in der Politik und Öffentlichkeit aus. Der Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland wird gefordert.
26.06. Nordkorea erklärt den Besitz von 30 kg Plutonium. [UN]
27.06. Nordkorea sprengt den Kühlturm des Yongbyon-Atomreaktors, um symbolisch seine Verpflichtung aus dem neuen Abkommen zu demonstrieren, einen Tag nach der Vorlage seines Plutoniuminventars.
24.07. Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Barack Obama hält an der Berliner Siegessäule vor mehr als 200.000 Zuschauern eine Rede und ruft darin die Europäer auf, gemeinsam mit den USA gegen globale Probleme wie Atomwaffen, Klimawandel und Terrorismus vorzugehen. [Spiegel online]
22.09. Nordkorea fordert die IAEO auf, seine Segel und Kameras von der Nuklearanlage in Yongbyon zu entfernen, da die Arbeit dort wieder aufgenommen werden solle. Diese ist eine Reaktion darauf, dass das Land noch nicht - wie vereinbart - von der „schwarzen” Liste der USA von „terrorunterstützenden” Staaten gestrichen wurde.
01.10. Der US-Senat beschließt die US-Indien-Vereinbarung über Kooperation bei der zivilen Nutzung der Atomenergie. Die Abstimmung erfolgt mit 86 Stimmen für und 13 gegen die Vereinbarung.
09.01. Vier deutsche Staatsmänner – Egon Bahr, Hans-Dietrich Genscher, Helmut Schmidt und Richard von Weizsäcker – veröffentlichen eine Erklärung zur Abrüstung „Für eine atomwaffenfreie Welt” in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. [Erklärung im Wortlaut]
04.02. Ein britisches und ein französisches Atom-U-Boot bestückt mit je 16 ballistischen Raketen kollidieren im Atlantik. [Spiegel]
17.03. Russischer Präsident Medwedew kündigt die Modernisierung der Atomwaffen ab 2011 an. [NTI]
05.04. Obama hält eine Rede in Prag, in der er sich zu einer Welt ohne Atomwaffen bekennt. [Die Rede im Wortlaut]
18.-20.05. Erste Runde der Gespräche über einen Nachfolgevertrag für START I in Moskau. Die Gespräche werden von Rose Gottemoeller für die USA und Anatoli Antonow für Russland geführt. [NTI]
25.05.Nordkorea führt einen zweiten Atomtest aus.
12.06. Der UN-Sicherheitsrat verabschiedet Resolution 1874, die den Atomtest Nordkoreas am 25. Mai kritisiert und verlangt, dass das Atomwaffen- und Raketenprogramm eingestellt wird.
06.07. Einigung über einen Text zum „gemeinsamen Verständnis über die weitere Reduzierung und Eingrenzung von strategischen Offensiv-Waffen” wird verkündetDie Präsidenten Medwedew und Obama unterschreiben ihn noch am gleichen Tag in Moskau. [Whitehouse]
07.07. Beim Gipfel im Juli 2009 vereinbaren Russland und die USA, einen Nachfolgevertrag für START-I zu verhandeln. Dieser soll Obergrenzen für strategische Atomwaffen (1.500-1.675) und Trägersysteme (500-1.100) setzen.
24.09. Der UN-Sicherheitsrat spricht sich einstimmig für nukleare Abrüstung in aller Welt aus. Das höchste UN-Gremium erklärt in einer Resolution die „Sicherheit für alle und eine Welt ohne Atomwaffen” zu seinem primären Ziel. [UN-Resolution 1887 im Wortlaut]
05.12. Der START-I-Vertrag zwischen den USA und Russland läuft ohne ein Nachfolgeabkommen aus, soll allerdings weiterhin eingehalten werden.