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Zentrifugalverfahren

engl.: centrifugal method

Natur-Uran besteht nur zu 0,7 Prozent aus dem spaltbaren Uran-Isotop U-235, zu 99,3 Prozent aus dem schwer spaltbaren Isotop U-238. Diese beiden Isotope sind zwar chemisch identisch, doch von verschiedenem Atomgewicht und unterschiedlichem Verhalten hinsichtlich der Kernspaltung. Sie müssen daher in ein günstigeres Mischungsverhältnis gebracht werden, bevor sie als Reaktor- oder Bomben-Brennstoff verwendet werden können, es sei denn man reichert das zur so genannten Moderation verwendete Wasser an und verwendet Schwerwasserreaktoren.

Der Anteil des Uran-235 muss auf drei bis vier Prozent gesteigert werden, wenn das Uran als Stoff für ein AKW der häufigsten Art (Leichtwasserreaktor) verwendet werden soll, auf bis zu 90 Prozent, wenn es für eine Atombomben bestimmt ist.

Die Anreicherung kann entweder mittels Gasdiffusions- oder Zentrifugalverfahren durchgeführt werden. Beim Zentrifugalverfahren wird das Uran-Gas in einer überschnellen Zentrifuge rotiert; dabei sammeln sich an der Schleuder-Wand die schweren Isotope (U-238), während die leichteren U-235-Isotope an der Achse zurückbleiben. (XH)

Bearbeitungsstand: Oktober 2009

siehe auch: Gasdiffusionsverfahren
siehe auch: Isotope
siehe auch: Ultrazentrifuge
siehe auch: Uran-235
siehe auch: Urananreicherung

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