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Uran-235

engl.: uranium 235

Im natürlichen Uran kommt das Uranisotop mit der Massenzahl 235 nur mit einem Prozentsatz von ca. 0,7 vor. Der Rest - 99,3 % - entfällt im Wesentlichen auf das Isotop Uran-238, bei dem keine Kettenreaktion eintritt. Uran hat eine Dichte von um die 19 g/cm3. Es oxidiert langsam an der Luft. Es wird in reinmetallischer oder legierter Form verwendet. Die Isotope unterliegen dem natürlichen radioaktiven Zerfall. Es sind Alpha-Strahler (Heliumkerne).

Will man aus dem natürlichen Uran ein Fissionsmaterial gewinnen, so müssen die beiden Isotope 235 und 238 getrennt werden (Isotopentrennung). Da der Aufwand für diese Isotopentrennung sehr groß ist, kommt eine völlige Trennung nicht infrage. Für eine nukleare Detonation, d.h. für den geeigneten Ablauf der Kettenreaktion, ist ein Isotopengemisch von mindestens ca. 80 % Uran-235 und 20 % Uran-238 erforderlich. Man spricht von einer Anreicherung des Urans-235 auf 80 %. Bei nuklearen Sprengkörpern liegt der Anreicherungsgrad heute um etwa 90 %. Im Vergleich dazu benötigt man für einen Leistungsreaktor in der Regel nur eine Anreicherung auf ca. 5 %. (Quelle: Gerd Hartmut Lorenz: Aufbau und Wirkung Nuklearer Sprengkörper, München 2005)

Bearbeitungsstand: April 2007

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