Atomwaffen A-Z

via FOBS

Fractional Orbital Bombardment System (FOBS)

FOBS ist die Bezeichnung für einen Atomsprengkopf, der mit einer Interkontinentalrakete in eine niedrige Erdumlaufbahn gebracht wird, um von dort zu jedem beliebigen Zeitpunkt eingesetzt zu werden. Dazu muss der Sprengkopf zunächst die erste kosmische Geschwindigkeit von rund 8 km/s (28.000 km/h) erreichen, was mit Hilfe einer leistungsstarken Interkontinentalrakete möglich ist. Nach Erreichen der Umlaufbahn kann jedes Ziel angesteuert werden, das unterhalb der Umlaufbahn liegt. Dazu muss der Gefechtskopf zum richtigen Zeitpunkt durch Bremsraketen abgebremst werden. Da die Zeitspanne zwischen der Abbremsung und dem Zünden des Sprengkopfs im Zielgebiet nur wenige Minuten beträgt, ist die Vorwarnzeit sehr gering, was später zum Verbot dieser Waffen führte.

Als erstes Land hat die Sowjetunion bereits in den 1960er Jahren FOBS erfolgreich erprobt. Nach Abschluss der Tests wurden 1969 die ersten FOBS-Raketen in Dienst gestellt. Dazu wurden in der Region Baikonur insgesamt 18 Startsilos errichtet. Nach dem Verbot von FOBS-Waffensystemen durch den SALT-II-Vertrag wurden die Startanlagen ab 1982 zunächst stillgelegt und später einschließlich der Trägerraketen zerstört. (Quelle: home.earthlink.net, Seite nicht mehr verfügbar)

Bearbeitungsstand: September 2007

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