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Dreiphasenbombe

engl.: triple-stage weapon

Am 01.März 1954 gelang es den Amerikanern erstmals auf der Insel Bikini eine so genannte Dreiphasenbombe zu zünden. Dieses weiterentwickelte Prinzip eines thermonuklearen Sprengkörpers benutzte als Fusionsmaterial Lithiumdeuterid und darüber hinaus wurde die Energieausbeute durch einen Mantel aus Uran-238 wesentlich gesteigert. Man hatte festgestellt, dass die hochenergetischen Neutronen, die bei der Fusionsreaktion entstehen, Uran-238 spalten können. Es tritt dabei keine Kettenreaktion auf.

Trotzdem kommt es zu einer sehr hohen Energieausbeute, da eine ungeheuer große Anzahl von schnellen Neutronen bei der Fusion gebildet wird.

Bei der Detonation eines solchen Sprengkörpers laufen drei Phasen ab:

  • 1. Phase: Spaltung von Uran-235 zur Erzeugung der Temperatur von 5*107 °C und der Neutronen für die 2.Phase
  • 2. Phase: Fusion beim Lithiumdeuterid mit der Erzeugung von schnellen Neutronen für die 3. Phase
  • 3. Phase: Spaltung von Uran-238 (keine Kettenreaktion)


Für die 1. Phase eignet sich als Spaltmaterial in der Regel nur Uran-235, da Plutonium-239 die Temperatur von 5*107 °C nicht lange genug liefert. Infolge seiner kürzeren Generationszeit detoniert es zu brisant.

Die Neutronen der dritten Phase haben eine Geschwindigkeit von ca. 20 000 km/s und stellen - wie bei einer Spaltungsdetonation - eine gefährliche Neutronenstrahlung dar.

Betrachtet man die Energieausbeute der drei Phasen, so ergibt sich am Beispiel eines modernen 20 MT-Sprengkörpers folgendes Bild:

  • 1. Phase: 100 KT
  • 2. Phase: 1 MT
  • 3. Phase: 18,9 MT

Man erkennt, dass der überwiegende Anteil der Energie aus dem billigen Uran-238 gewonnen wird. Da die Spaltprodukte des Uran-238 hochgradig radioaktiv sind, spricht man auch von der „schmutzigen“ Bombe.

Für kleinere Detonationswerte bei thermonuklearen Sprengkörpern kann man die Menge des Uran-238 reduzieren bzw. ganz weglassen. Die Bombe wird dabei „sauberer“. Im letzteren Fall kommt man zu einem reinen Fusionssprengkörper, dessen Detonationswert im Bereich der Megatonne liegt. (Quelle: Gerd Hartmut Lorenz: „Aufbau und Wirkung Nuklearer Sprengkörper, München 2005)

Bearbeitungsstand: Januar 2006

siehe auch: KT (Kilotonne)

siehe auch: MT (Megatonne)

siehe auch: Schmutzige Bombe

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