Europäische Organisation für Kernforschung (CERN)
engl.: European Organization for Nuclear Research
Am 1.7.1953 zeichneten zwölf Staaten in Paris den Vertrag zur Schaffung des CERN (Abk.: Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire) nahe Genf. Der Schweiz wurde zugesichert, dass die nukleare Forschung rein wissenschaftlicher Art sein sollte und dass alle Ergebnisse veröffentlicht würden. Das Forschungszentrum sollte sich jeglicher politischer Aktivität enthalten. Sollte es zu einer internationalen Krise kommen, so habe der Schweizer Bundesrat das Recht, alle für die Sicherheit notwendigen Maßnahmen zu treffen.
Im Okt. 1954 nahm das Forschungszentrum seine Arbeit auf. In den folgenden Jahren wurde das CERN, das offen ist für wissenschaftliche Zusammenarbeit, stetig erweitert; zurzeit zählt es 20 Teilnehmerstaaten. Das Jahresbudget beträgt nahezu 1 Mrd. Schweizer Franken, wovon die Schweiz 4 % übernimmt.
Außer Tausenden von auswärtigen Physikern, die jedes Jahr die Einrichtungen benutzen, arbeiten 3.500 Personen ständig im Zentrum. Ein riesiger Teilchenbeschleuniger mit einem Kreisumfang von 27 km, der sog. LEP (Large Electron-Positron Collider), macht aus der Genfer Forschungsstelle eines der wichtigsten Zentren physikalischer Forschung der Welt. Weitere Einrichtungen zur Erhöhung der Kapazität wurden im Jahr 2004 in Betrieb genommen. (Schweizer Gesetzestexte, Online Ausgabe 9/2004, SR 0.424.091)
Bearbeitungsstand: Juni 2006