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Emergency Committee of Atomic Scientists

Nach dem Abwurf der beiden Atombomben über Nagasaki und Hiroshima 1945 und dem Ende des zweiten Weltkrieges war die Stimmung in Bezug auf die Atomenergie in den USA sehr gemischt. Der Stolz, dass das eigene Land jene Technologie entwickelt hatte, die geholfen hat, den Krieg zu gewinnen, vermischte sich mit dem Bewusstsein und der Angst, dass diese Technologie auch eine große Gefahr für das eigene Leben darstellen könnte.


Auch den Physikern Albert Einstein und Leo Szilárd, die beide wesentlich an der Entwicklung der Atombombe beteiligt waren, wurde die Bedrohung bewusst, die von der Nuklearforschung und der Nuklearenergie ausgeht. Deshalb sah Einstein sich und seine Wissenschaftler-Kollegen in der Pflicht, die Bevölkerung über das Ausmaß und die Gefahren der Nuklearforschung aufzuklären. Einstein und Szilárd gründeten aus diesem Grund 1946 das Notstandskomitee der Atomwissenschaftler (Emergency Committee of Atomic Scientists). Dieses setzte sich neben Einstein und Szilárd aus den sechs weiteren Wissenschaftlern R.F. Bacher, Hans A. Bethe, Edward U. Condon, R. Hogness, Harold C. Urey, und V.F. Weisskopf zusammen, die zuvor ebenfalls alle direkt oder indirekt am Manhattan-Projekt und damit an der Entwicklung der Atombombe beteiligt waren.


Neben dem Ziel „das Allgemeinverständnis für ihre Auswirkungen [der Atomenergie] auf die Gesellschaft im allgemeinen und das amerikanische Volk im besonderen zu wecken“ setzte sich das Komitee dafür ein, die friedliche Nutzung der Atomenergie voran zu treiben und eine internationale Kontrolle von Atomwaffen aufzubauen. Die Wissenschaftler produzierten einen der ersten Filme über Ausmaß und Folgen eines nuklearen Krieges und leisteten durch Vorlesungen und Veranstaltungen einen gewichtigen Beitrag in der Aufklärung der Öffentlichkeit über Atomfragen.


Das Komitee stellte 1949 aufgrund interner Differenzen und der Eskalation des Kalten Krieges seine Arbeit ein und wurde 1951 offiziell aufgelöst. kk

(Quellen: Oregon State University, rbb, University of Chigcago Library)

Bild oben: Gründer des Emergency Committee of Atomic Scientists. Foto: rbb, gemeinfrei 

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