Atomwaffen A-Z

Einsteins Brief an Roosevelt

engl.: Einstein's letter to Roosevelt

Juli 1939 verfasste Albert Einstein den vermutlich bedeutendsten Brief in der Geschichte der Entwicklung der Atomwaffe in den USA. Er berichtete in diesem Brief über Forschungen der beiden Wissenschaftler L. Szilárd und E. Fermi, laut welchen das Element Uran in absehbarer Zeit in eine neue Energiequelle verwandelt werden könnte, was wiederum auch zum Bau von Bomben führen könnte. Adressat dieses Briefes war der damalige US-amerikanische Präsident Franklin Delano Roosevelt.

Besorgt durch die rasanten Fortschritte in der Atomphysik und Berichte über ein erhöhtes deutsches Interesse an Uran, forderte Einstein Roosevelt in seinem Brief dazu auf, dass eigene Atomwaffenprogramm schnellstmöglich voranzutreiben und so den Deutschen mit dem Bau einer Atomwaffe zuvor zu kommen. 

Roosevelt nahm diese Forderungen und Mahnungen ernst und rief 1942 das Manhattan Projekt ins Leben, das sämtliche militärische, technische und wissenschaftliche Aktivitäten bündelte, die zum Bau der eigenen Atomwaffe notwendig waren. Aus diesem Grund wird Einstein vermehrt als der Vater der Atombombe bezeichnet und sein Brief als der Startpunkt in der US-amerikanischen Nuklearforschung gesehen.

Nach dem Einsatz der beiden Atombomben 1945 in Hiroshima und Nagasaki und der Kapitulation Deutschlands war Einstein zutiefst entsetzt und empfand eine gewisse Mitschuld. "Ich denke, ich habe einen Fehler in meinem Leben gemacht, jenen Brief unterschrieben zu haben." Er setzte sich daraufhin bis zu seinem Lebensende verstärkt für Frieden und gegen das atomare Wettrüsten ein und gründete mit Szilárd das Emergency Commitee of Atomic Scientists. kk (Quellen: Spiegel, AG Friedensforschung, Augsburger Allgemeine)

Bearbeitungsstand: August 2019

Im Wortlaut: Brief von Albert Einstein und Leo Szilard an US-Präsident Roosevelt

Bild oben: Brief von Einstein und Szilard an Roosevelt. Bild: gemeinfrei

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