Atomwaffen A-Z

Eschborn

ehem. Atomwaffenstandort Deutschland

Das ehemalige Atomwaffenlager Eschborn (50°07'41“N, 08°33'25“O) lag ca. 7 km vom Stadtzentrum Frankfurt in Hessen entfernt. Das Lager gehörte zum Bereich der US-Kaserne „Camp Eschborn“. Hier war unter anderem das 317th US Engineerbataillon stationiert, das für den Einsatz von Atomminen (ADM) vorgesehen war. Es gab zwei unterschiedliche Versionen. Die Sprengkraft der ADMs (Atomic Demolition Munition) und deren kleinerer Version, SADM (Special Atomic Demolition Munition), betrug 0,2 bis 45 Kilotonnen (KT). In den Jahren 1969/1970 erfolgte die Verlegung der Atomminen aus den Depots nahe der Grenze zur DDR und zur Tschechoslowakei in den weiter westlich gelegenen amerikanischen Verantwortungsbereich. Dabei handelte es sich um mehr als 200 ADMs, die bis zu ihrem endgültigen Abzug in die USA (bis 1984) in Eschborn, Aschaffenburg, Darmstadt-Breitefeld, Dexheim, Hanau, Ettlingen, auf dem Militärflugplatz Kornwestheim und Wildflecken eingelagert wurden. Über die genauen Stückzahlen sind bis heute keine Daten zugänglich. Das Gebiet wurde nach dem Abzug von der Stadt aufgekauft und zum Gewerbegebiet Camp Phönix Park umgebaut. (LL)

Bearbeitungsstand: März 2012

Weitere Informationen über Atomwaffenstandorte in Deutschland

Quelle:

Bald, Politik der Verantwortung, S. 121

Atomwaffen A-Z