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MOX-Anlage

Dient der Herstellung von Mischoxid- (MOX-) Brennstoff. Er besteht aus einer Mischung von Uranoxid und Plutoniumoxid. Zur Herstellung von MOX muss zunächst Plutonium in einer Wiederaufarbeitungsanlage aus abgebrannten Brennelementen herausgetrennt werden. Das Plutonium wird in der MOX-Fabrik zunächst gemahlen, danach mit Uran gemischt, zu Tabletten gepresst und in einem Sinterofen gebrannt. Anschließend werden die Tabletten (Pellets) auf eine bestimmte Größe geschliffen und in Brennstäbe gefüllt. Mehrere Brennstäbe werden zu einem Brennelement zusammen montiert.

Die Gewinnung von Plutonium durch Wiederaufarbeitung mit anschließender Fertigung von Plutonium-Brennstoff in MOX-Anlagen und dem Einsatz in Schnellen Brütern oder Leichtwasserreaktoren wird als „Plutoniumwirtschaft“bezeichnet. Wichtig ist, dass es keine grundsätzliche Unterscheidung zwischen „zivilem“ und „militärischem“ Plutonium gibt. Während in der zivilen Plutoniumwirtschaft tonnenweise Plutonium anfällt, wird im militärischen Bereich für den Bau einer Atombombe nur eine Menge von 10 Kilogramm Plutonium oder weniger benötigt. Daraus folgt, dass der Besitz einer MOX-Anlage und deren missbräuchliche Verwendung jeden Staat in die Lage versetzen, sich das für den Atombombenbau notwendige Plutonium in beliebigen Mengen zu beschaffen. (Günther/Heidel/Wollenteit/Hack: „Expertise: Export der Hanauer MOX-Brennelementefabrik nach China“, Hamburg 2003.)

Bearbeitungsstand: Oktober 2004

siehe auch: Plutonium

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