Atomwaffen A-Z

MYRDAL Alva

1902 - 1986

Myrdal war eine schwedische Diplomatin und Politikerin. Sie war eine treibende Kraft hinter der schwedischen Friedenspolitik und setzte sich aktiv für atomare Abrüstung ein, insbesondere durch ihren Einfluss auf den Stockholmer Appell von 1950, der für ein Verbot von Atomwaffen plädierte.

Alva Myrdal war eine schwedische Sozialwissenschaftlerin und sozialdemokratische Politikerin. Für ihren Einsatz für den Abbau von Atomwaffen erhielt sie 1982 zusammen mit Alfonso García Robles den Friedensnobelpreis.

Sie war Direktorin des "Office of Social Welfare" der Vereinten Nationen (1949-1950) und des "Department of Social Sciences" der UNESCO (1950-1955). 1961 wurde sie ins schwedische Außenministerium berufen und 1962 als Abgeordnete ins schwedische Parlament gewählt. Als Schwedens Abrüstungsbotschafterin nahm sie an der Genfer Abrüstungskonferenz von 1962 bis 1973 teil. In den Abrüstungsverhandlungen spielte sie eine aktive Rolle als Leiterin der blockfreien Staaten, mit denen sie versuchte, Druck auf die Supermächte für konkrete Abrüstungsschritte auszuüben. Ihre Genfer Erfahrungen schrieb sie in das Buch "The game of disarmament" nieder, in dem sie ihre Enttäuschung zum Ausdruck brachte, dass die USA und die Sowjetunion nicht abrüsten wollten.

Ab 1967 war die Sozialdemokratin als Ministerin mit Fragen der Abrüstung und kirchlichen Angelegenheiten betraut. Myrdal war zudem an der Entstehung des schwedischen Friedensforschungsinstituts SIPRI beteiligt.

1973 legte sie ihre Ämter nieder. Im Alter von 84 Jahren starb Alva Myrdal am 1. Februar 1986 in Stockholm.

Bearbeitungsstand: März 2018

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