Vereinbarung von Nassau
engl.: Nassau Agreement
Am 18. Dezember 1962 unterzeichneten der amerikanische Präsident John F. Kennedy und der britische Premierminister Harold Macmillan in Nassau (Bahamas) die sogenannte Vereinbarung von Nassau. Darin verpflichteten sich die USA zum Verkauf von Polaris-Raketen an Großbritannien. Dadurch sollte der Aufbau einer eigenständigen britischen U-Boot-gestützten nuklearen Atomstreitmacht sichergestellt werden. Im Gegenzug erhielten die USA die Zusage, den schottischen Marinestützpunkt Holy Loch nutzen zu können.
Der Aufbau einer britischen Atomstreitmacht sollte die NATO-Bündnisverteidigung in Europa stärken. Dies erschien den europäischen NATO-Verbündeten dringend erforderlich, nachdem die USA infolge der Kuba-Krise im Oktober 1962 die Rücknahme der gegen die Sowjetunion gerichteten Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in der Türkei zugesichert hatte.
Während Großbritannien die atomare Aufrüstung auch als Prestigewinn gegenüber den anderen NATO-Partnern betrachtete, lehnte der französische Präsident Charles de Gaulle ein vergleichbares Angebot der USA kategorisch ab. Stattdessen forcierte er den Aufbau einer eigenständigen von Bündnisverpflichtungen unabhängigen „force de frappe“. (LL)
Bearbeitungsstand: Juli 2010
Siehe auch: Force de Frappe
Siehe auch: Polaris-Rakete