Atomwaffen A-Z

via Vertrag von Bangkok

Bangkok-Vertrag

engl.: Southeast Asia Nuclear-Weapon-Free Zone Treaty (Bangkok Treaty)

Ein Jahrzehnt nach Abschluss des Raratonga-Vertrags und als Folge der Beendigung des Kalten Krieges kam eine atomwaffenfreie Zone im Südostasien zustande. Das Abkommen wurde am 15. Dezember 1995 in Bangkok unterzeichnet und erhielt dadurch seinen Namen.

Wie schon die  Vorgängerverträge findet der Bangkok-Vertrag seine Wurzel im Kalten Krieg und spiegelt den Wunsch der ASEAN-Staaten (Brunei, Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Singapore, Thailand und Vietnam) wider, alle politischen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Herausforderungen gemeinsam zu begegnen. Auch die Kuala Lumpur Erklärung von 1971 über eine Zone des Friedens, der Freiheit und der Neutralität (ZOPFAN) in Südostasien war eine Vorreiter des Vertrags. Den ASEAN-Staaten schlossen sich Laos, Kambodscha und Myanmar als Unterzeichnerstaaten des Bangkok-Vertrags an.

Bisher hat kein Atomwaffenstaat das Zusatzprotokoll unterzeichnet, hauptsächlich aufgrund der US-amerikanischen und französischen Einwände gegen die negativen Sicherheitsgarantien und gegen die Definition des Territoriums. Laut Vertrag sollen nicht nur die eigenen Territorien der Mitgliedsstaaten, sondern auch ihre „exklusive Wirtschaftszonen“ (EEZ = Exclusive Economic Zones) zur atomwaffenfreien Zone gehören.

» Weitere Informationen über atomwaffenfreie Zonen

Bearbeitungsstand: Februar 2009

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