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Borej-U-Boot

engl.: Borei submarine

Das strategische Atom-U-Boot des Projekts 955 »Borej« (NATO-Code: Borei) vierter Generation wurde im St. Petersburger Betrieb Rubin entwickelt. Das Boot ist 170 m lang und hat eine maximale Wasserverdrängung von 24 000 t (unter Wasser). Das Schiff hat eine Unterwasser-Geschwindigkeit von bis zu 29 Knoten und kann auf eine Tiefe von etwa 450 m tauchen. Die autonome Fahrt beträgt 100 Tage, zur Besatzung gehören 130 Mann.

Ursprünglich war geplant, »Borej«-U-Boote mit interkontinentalen ballistischen Raketen »Bark« neuer Generation mit Feststofftriebwerk auszustatten. Nach mehreren Pannen bei den Erprobungen beschloss das Verteidigungsministerium in Moskau, einen neuen Raketenkomplex - D-19M - mit zwölf ballistischen Feststoffraketen SS-NX-30 »Bulawa« zu entwickeln. Zu den Probestarts der Rakete (bislang wurden vier Raketen gestartet) wurde im Sewmasch-Betrieb nach dem Projekt 941UM das Atom-U-Boot TK-208 »Dmitri Donskoi« modernisiert.

»Borei«-U-Boote sollen in der Zukunft U-Boote der Klassen »Akula« (NATO-Code: Typhoon) des Projekts 941 und »Delphin« (NATO-Code: Delta-IV) des Projekts 667BDRM ersetzen. Gegenwärtig sind drei Boote in Betrieb, "Yuri Dolgoruki" (K-535), welcher in der Nordflotte bei Yagelnaya stationiert ist, "Alexander Nevsky" (K-550) und "Vladimir Monomakh" (K-551), die sich seit 2015 und 2016 in Rybachiy bei Petropavlovsk befinden.

Weitere fünf befinden sich in unterschiedlichen Konstruktionsstadien. Russland hat das Ziel zwei weitere Boote bis 2026 und 2027 zu bauen und somit die Flotto auf insgesamt zehn Boote zu ergänzen. Davon sollen fünf in der Nordflotte stationiert werden und fünf im Pazifik.

(Quelle: Bulletin of the Atomic Scientists,  RIAN)

Bearbeitungsstand: Oktober 2019

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