Atomwaffen A-Z

Bad Kissingen

ehem. Atomwaffenstandort Deutschland

Während des Kalten Krieges befanden sich im Umfeld von Bad Kissingen in Bayern zwei Atomwaffenstandorte.

Die QRA-Stellung Bad Kissingen-Reiterswiesen (50°11’32“N, 10°07’03“O) lag ca. 3 km östlich vom Stadtkern entfernt. Die Site wurde 1972 für die damals mit Pershing-Ia-Raketen ausgerüstete US-Einheit errichtet. Diese verfügte über neun einsatzbereiten Raketen, bestückt mit atomaren Gefechtsköpfen. Die Sprengköpfe vom Typ W50 verfügten über unterschiedliche Kilotonnen(KT)-Werte von 60, 200 oder 400 KT.

Das SAS Bad Kissingen (50°11'35”N, 10°06'25”O) lag ca. 2 km südöstlich vom Stadtkern entfernt. Das Lager wurde von 1965-1978 von dem 11th und dem 14th US Armored Cavalry Regiment betrieben. Diese Verbände verfügten über die atomwaffenfähige Panzerhaubitze M109, Kaliber 155 mm. Für dieses Geschütz stand der W48-Sprengkopf mit einer Sprengkraft von 0,7 Kilotonnen zur Verfügung.
Vorübergehend wurde das Lager auch vom 35th US Engineer Battalion zur Einlagerung von Atomminen genutzt. Die Sprengkraft der ADMs (Atomic Demolition Munition) und deren kleinerer Version, SADM (Special Atomic Demolition Munition), betrug 0,2 bis 45 Kilotonnen.
Bewacht wurde das Lager vom 981st MP Detachment. (LL)

Bearbeitungsstand: Mai 2012

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