BETHE, Hans
Atomphysiker, 1906 - 2005
Hans Bethe unterstützte die USA bei der Entwicklung einer Atombombe und engagierte sich gleichzeitig für die Rüstungskontrolle.
Hans Bethe wurde am 2. Juli 1906 im damals deutschen Straßburg als Sohn eines Physiologie-Professors geboren. Er studierte in München Physik, als Erwin Schrödinger und Werner Heisenberg dort gerade die Quantenmechanik entscheidend vorantrieben. Wegen seiner jüdischen Mutter wurde er 1933 von der Universität Tübingen ausgeschlossen, wo er eine Stelle als Assistenzprofessor hatte, und folgte einem Ruf an die Cornell Universität in Ithaca / USA .
Es war die Sorge, dass Hitler »die Bombe« zuerst haben könnte, die den deutschstämmigen Physiker Hans Bethe zur Teilnahme am Manhattan Projekt bewegte. Doch Zeit seines Lebens glaubte er, damit das Falsche getan zu haben. Er unterstützte die USA bei der Entwicklung einer Atombombe und engagierte sich gleichzeitig für die Rüstungskontrolle. Robert Oppenheimer holte ihn 1942 zum Manhattan Projekt zur Entwicklung der ersten Atombombe nach Los Alamos (New Mexico).
Trotz aller Zweifel kehrte Bethe nach dem Koreakrieg abermals nach Los Alamos zurück und nahm führend am Bau der Wasserstoffbombe teil. 1954 räumte er ein, die innere Sorge nie verloren zu haben. „Ich habe immer noch das Gefühl, dass ich das Falsche tat. Aber ich habe es getan“. Dafür initiierte Bethe die Genfer Konferenz 15 führender Forscher zur Empfehlung eines kontrollierten Teststoppabkommens und beriet den damaligen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower bei Fragen zur Einstellung von Kernwaffenversuchen.
Der Nobelpreis für Physik wurde Bethe 1967 fast 30 Jahre nach der entscheidenden Forschung zuerkannt. 1938 hatte er in nur sechs Wochen den Nachweis erbracht, dass Fixsterne ihre Energie aus der Kernfusion von Wasserstoffatomen beziehen und so Licht und Hitze aussenden können.
2004 sprach sich Bethe zusammen mit 47 anderen Nobelpreisträgern in einem offenen Brief gegen die Wiederwahl von George W. Bush zum US-Präsidenten aus - mit der Begründung, dass Bush mit der krassen Kürzung von Forschungsgeldern die Zukunft der Wissenschaft in den USA verbaue. Bethe starb am 6. März 2005 in seinem Haus in Ithaca (US-Bundesstaat New York) im Alter von 98 Jahren.
(Quelle: Stern, Univ. of St. Andrews)
Bearbeitungsstand: Oktober 2020
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