Atomwaffen A-Z

HEISENBERG Werner

Deutscher Physiker, 1901 - 1976

Heisenberg war am Uranprojekt beteiligt, das für die Entwickung der deutschen Atombombe dienen sollte.

Werner Karl Heisenberg wurde am 5. Dezember 1901 in Würzburg als Sohn des Universitätsprofessors und Byzantinisten August Heisenberg geboren. 1920 begann er sein Physikstudium in München und promovierte 1923 bei Arnold Johannes Wilhelm Sommerfeld. Bis 1923 studierte er zudem Physik in Göttingen bei Max Born, bei dem er ein Jahr später Assistent wurde.

Nachdem er zwei Jahre an der Universität in Kopenhagen mit Niels Bohr zusammengearbeitet hatte, begründete Heisenberg 1927 mit Bohr und Pasqual Jordan die Quantenmechanik. Er veröffentlichte seine Theorie „Über den anschaulichen Inhalt der quantentheoretischen Kinematik und Mechanik“. Die „Heisenberg'sche Unbestimmtheitsrelation“, nach der es physikalisch unmöglich ist, Ort und Impuls z.B. eines Elektrons für den gleichen Zeitpunkt mit absoluter Genauigkeit zu bestimmen, wurde zu einer der größten Entdeckungen seit Bestehen der Quantentheorie.

Nach der Veröffentlichung seines Buches „Die physikalischen Prinzipien der Quantentheorie“ war Heisenberg bis 1941 Professor an der Universität Leipzig und Leiter des Theoretisch-Physikalischen Institutes in Leipzig. In dieser Zeit ging er auf Vortragsreisen in die USA, nach Japan und nach Indien. 1933 erhielt er nachträglich den Physik-Nobelpreis für seine Arbeiten an der Quantenmechanik.

Am Anfang des 2. Weltkriegs wurde er ins Heereswaffenamt berufen und arbeitete in einer führenden Rolle im „Uranverein“. 1942  hielt Heisenberg vor Reichsbeamten einen Vortrag über Energiegewinnung durch Kernspaltung. Daraufhin wurde er gerufen, um dem deutschen Rüstungsminister Albert Speer über die Aussichten für eine Umstellung der Forschung des Uranvereins auf die Entwicklung von Kernwaffen zu berichten. Während des Treffens erklärte Heisenberg Speer, dass eine Bombe nicht vor 1945 gebaut werden könne, da dafür erhebliche finanzielle und personelle Ressourcen erforderlich seien. Danach fokussierte das Projekt auf Energiegewinnung und die „Uranmaschine“ (Atomreaktor). Nach 1942 wurde die Zahl der Wissenschaftler im Projekt stark reduziert, da sie für kriegsbezogene Arbeit benötigt wurden.

Die Nationalsozialisten diffamierten ihn aufgrund seiner Anerkennung und Verteidigung der Forschungsergebnisse u.a. von Lise Meitner und Albert Einstein. Er konnte unbehelligt weiter arbeiten, durfte aber den Lehrstuhl nicht mehr besetzen.

1945 bis 1946 wurde Heisenberg mit anderen Atomforschern in England interniert. Seit Kriegsende widmete sich Heisenberg dem Thema der Atomspaltungen im Weltall und der daraus entstehenden kosmischen Strahlung. 1948 wurde er Gastdozent in Cambridge/England. Seine Karriere als Forscher erreichte 1949 seinen Höhepunkt als er Präsident des Deutschen Forschungsrates und der Akademie der Wissenschaften in München wurde. 1952 wird er dann Vizepräsident des »Europäischen Rates für kernphysikalische Forschung«.

Zwei Jahre später widmete sich Heisenberg einem schwierigen Thema: der Suche nach der „Weltformel“ - eine Formel, die alle Grundgesetze der Natur erfassen soll. Daneben hielt er weiterhin als Gastdozent Vorträge an Universitäten weltweit, u.a. in England und den USA.

Werner Heisenberg setzte 1957 seine Unterschrift auf die Göttinger „Erklärung der 18 Atomwissenschaftler“, welche auf die Gefahren der Atomwaffen hinweist und sprach sich so gegen die Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen aus. Im gleichen Jahr bekam er den Orden „Pour le Mérite“ verliehen.

Ein Jahr später hielt er an der Göttinger Universität einen Vortrag über seine „Einheitliche Theorie der Elementarteilchen“, später besser bekannt als die „Weltformel“. Er wird Professor an der Universität München und Leiter des Max-Planck-Instituts. Das blieb er bis 1970. Im Jahre 1964 wurde er mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband ausgezeichnet. Am 1. Februar 1976 starb Werner Heisenberg in München.

Bearbeitungsstand: Februar 2023

Quellen:

Kant H: Werner Heisenberg and the German Uranium Projekt, Max Planck Institut, 2002

Rechenberg H: Biographie von Werner Heisenberg, Heisenberg Gesellschaft

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