Kursk
Atom-U-Boot
Die K-141 Kursk war ein 1990/91 als Teil des Projekts 949A (OSCAR-II) gebautes, russisches Atom-U-Boot. Es war mit 24 Seezielflugkörpern des Typs P-700 Granit (SS-N-19 Shipwreck) und acht Torpedorohren ausgestattet. Sowohl die Torpedos als auch die Seezielflugkörper konnten mit nuklearen Sprengköpfen ausgestattet werden. Das U-Boot verunglückte am 12.08.2000, wobei alle 118 Besatzungsmitglieder starben.
Am 12.08.2000 nahm die Kursk an einem russischen Seemanöver in der Barentssee teil. Um 11:29:34 Uhr Ortszeit (07:29:50 GMT) zeichneten norwegische Messgeräte ein seismisches Ereignis mit einer Stärke von 1,5 auf der Richterskala auf. Wie eine russische Untersuchung im Jahr 20002 feststellte, handelte es sich dabei um eine Explosion, die durch austretenden Wasserstoff eines Wasserstoff-Peroxid-Torpedos verursacht worden war. Die Untersuchung ergab außerdem, dass die Explosion des 10 Jahre alten Torpedos dadurch begünstigt worden war, dass Gummidichtungen, die den Austritt verhindern sollten, vor der Übung nicht überprüft worden waren. Zudem hatte unqualifiziertes Personal das Torpedo geladen. Das U-Boot sank in Folge der Explosion auf den 108 Meter tiefen Meeresboden. Dort löste das Feuer, welches von der ersten Explosion verursacht worden war, eine zweite, größere Explosion aus. Zwischen fünf und sieben Torpedos explodierten. Um 11:31:48 Uhr wurde ein zweites seismisches Ereignis mit einer Stärke von 3.5 auf der Richterskala gemessen. 23 Besatzungsmitglieder überlebten zunächst, schätzungsweise zwischen fünf Stunden und fünf Tagen. Vermutlich erstickten die Überlebenden schließlich in Folge eines weiteren, kleineren Feuers. Die russische Regierung sah sich in Folge einer verzögerten Rettungsaktion, bei der sie lange ausländische Hilfe ablehnte, schwerer Kritik ausgesetzt.
Die russische Regierung hatte nach dem Unglück zudem zunächst angegeben, die Kursk sei gesunken, weil sie von einem NATO U-Boot gerammt worden sei. Diese Behauptung gilt als widerlegt.
Die russische Regierung gab ebenfalls an, dass sich keine nuklearen Sprengköpfe auf dem U-Boot befunden hätten. Hinweise darauf, dass sich doch Atomwaffen an Bord befunden hätten, wurden nie bestätigt. rr (Quellen: Brannon, R. (2009). Russian Civil-Military Relations; CNSNews ; MDAA)
Bearbeitungsstand: August, 2020