Teller-Ulam-Prinzip
engl.: the Teller-Ulam configuration
Bei der Explosion einer Wasserstoffbombe wird ein atomarer Sprengsatz (Fissionssprengsatz) verwendet, um die Isotope Deuterium und Tritium zu fusionieren. Dieser sogenannte "primäre Fissionssprengsatz" befindet sich gemeinsam mit dem zu zündenden "sekundären Fusionssprengsatz" in einem verschlossenem Metallzylinder, durch den die Strahlungsenergie des explodierenden Fissionssprengsatzes auf den „sekundären Fusionssprengsatz“ übertragen wird. Durch die enorme Hitze während der Expolsion verdampfen die äußeren Schichten des sekundären Sprengsatzes schlagartig, was zur Folge hat, dass der Fusionssprengsatz um den Faktor 1000 komprimiert wird. Um die zur Kernfusion erforderliche Temperatur zu erreichen, befindet sich im Zentrum des sekundären Sprengsatzes ein weiterer Fissionssprengsatz. Während bei den ersten Versuchen in den 1950er Jahren noch ein Gemisch aus Deuterium und Tritium als Fusionssprengsatz verwendet wurde, wird heute ausschließlich Lithiumdeuterid verwendet.
Dieses sogenannte "Teller-Ulam-Prinzip" wurde bereits bei der Explosion der ersten Wasserstoffbombe (Ivy Mike) angewendet. Während die 1952 getestete Bombe noch über 65t wog und daher nicht abwurffähig war, wurde die nach demselben Prinzip gebaute "Bravo" Bombe 1954 über dem Eniwetok-Atoll abgeworfen. Da nach der Zündung ein selbständiges Wasserstoffbrennen durch die hohe Wärmeentwicklung aufrechterhalten wird, wird eine solche Wasserstoffbombe auch thermonukleare Bombe genannt. (LL)
Bearbeitungsstand: März 2012
siehe auch: Ivy Mike
siehe auch: TELLER Edward
siehe auch: Tritium
siehe auch: ULAM Stanislaw
siehe auch: Wasserstoffbombe