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Triade

engl.: triad

Die Abschreckungsstrategie der NATO basierte in den siebziger Jahren auf einer ausgewogenen Struktur des verfügbaren Abschreckungspotentials. Dazu gehörten konventionelle, nuklear-taktische und nuklear-strategische Mittel. Im Weißbuch 1975/1976 wurden die Merkmale der Triade wie folgt beschrieben: „In der Triade kann eine Einzelkomponente die andere nicht ersetzen. Die Abschreckungswirkung der Triade hängt vom Eskalationsverbund ihrer Komponenten ab.

Die Strategie der »Flexible Response« erfordert, dass die NATO gleichzeitig imstande ist, jede Komponente der Triade einzeln einzusetzen und die Verbindung aller drei Komponenten durch Eskalationsbereitschaft zu erhalten. Lückenlose Abschreckung ist ohne die letzte Stufe der Eskalation, die Androhung nuklear-strategischer Mittel, nicht möglich.

Konventionelle Verteidigungskräfte allein würden – vor allem bei dem Kräfteverhältnis in Europa – das Risiko des Angreifers (Warschauer Pakt) begrenzen. Dieser Tatsache muss durch die Bereitschaft und Fähigkeit Rechnung getragen werden, vom konventionell ausgetragenen Konflikt in eine andere Kriegsqualität, in die nukleare Auseinandersetzung, überzuwechseln.
Die nuklear-taktische Komponente ist das Mittelstück der Triade. Sie verbindet zwischen der konventionellen und der nuklearen-strategischen Komponente alle Elemente der Abschreckung zu einem Gesamtspektrum, das als Ganzes erst den vollen Abschreckungseffekt erzielt.

Der Einsatz der nuklear-strategischen Komponente muss nicht gleichbedeutend mit einem allgemeinen Nuklearkrieg sein, dem Einsatz des gesamten nuklear-strategischen Potentials. Der selektive Einsatz nuklear-strategischer Waffen hält Zerstörungen und Risiken in Grenzen und erhöht den Abschreckungswert des nuklear-strategischen Einsatzes. Abschreckung ist mit dem Ausbruch eines militärischen Konflikts nicht zu Ende. Sie behält auf jeder Stufe der militärischen Reaktion ihre politische und strategische Bedeutung.“ (Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): Weißbuch 1975/76, Bonn 1976, S. 22.)

Bearbeitungsstand: Januar 2005

siehe auch: Flexible Reaktion

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