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Tlatelolco-Vertrag

Der Vertrag von Tlatelolco verbietet das Testen, das Stationieren, den Besitz sowie die Herstellung von Atomwaffen in der Karibik und Lateinamerika. Er wurde am 14. Februar 1967 in Tlatelolco, einem Stadtteil von Mexiko-Stadt, unterzeichnet und ist am 25. April 1969 in Kraft getreten. Damit wurde er zum ersten Vertrag, der eine bewohnte Region zur atomwaffenfreien Zone erklärt.

Maßgeblich vorangetrieben hatten den Vertrag der UN-Abrüstungsbotschafter für Mexiko Alfonso García Robles und die schwedische Botschafterin und Parlamentarierin Alva Myrdal. Dafür erhielten sie 1982 den Friedensnobelpreis.

Alle 33 Staaten Lateinamerikas und der Karibik haben den Tlatelolco-Vertrag ratifiziert, zuletzt Kuba am 22. Oktober 2002. Es gibt zwei Zusatzvereinbarungen: die erste bindet die USA, Großbritannien und die Niederlande, die Überseeterritorien in der Region besitzen, an den Vertrag. Die zweite verbietet der USA, Frankreich, Großbritannien, der Volksrepublik China und Russland, den Vertrag zu unterlaufen.

OPANAL (Organismo para la Proscripción de las Armas Nucleares en la América Latina y el Caribe) ist eine zwischenstaatliche Organisation. Ihre Gründung war im Vertrag festgeschrieben und ihr Zweck ist, die Umsetzung des Vertrags zu gewährleisten. Sie organisiert regelmäßige Konferenzen für die Vertragsparteien. Alle zwei Jahre gibt es eine Generalversammlung, die den Rat und den Generalsekretär wählt. Der Rat besteht aus fünf Mitgliedsstaaten, die für vier Jahren gewählt werden.

» Im Wortlaut (PDF)aus dem Archiv der Blätter für deutsche und internationale Politik

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Bearbeitungsstand: April 2019

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