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Tritium

engl.: Tritium

Tritium (T) oder »überschwerer Wasserstoff« unterscheidet sich vom leichten Wasserstoff (H) dadurch, dass im Kern zusätzlich zum Proton zwei Neutronen vorhanden sind. Tritium zerfällt radioaktiv mit einer Halbwertszeit von 12,3 Jahren, das heißt, nach einem Jahr sind etwa 5,5% des Anfangsinventars zerfallen.

Tritium ist in der Natur nur in so geringen Spuren vorhanden, dass es nicht aus natürlichen Quellen gewonnen werden kann. Es muss künstlich bei einer Kernreaktion erbrütet werden. Die in Frage kommenden Kernreaktionen basieren alle auf dem Beschuss eines Targets mit Neutronen. Die größten Tritiummengen werden mit Lithiumtargets hergestellt. Die einzige technisch realisierte Alternative ist der Einfang eines Neutrons durch Deuterium im Moderator von Schwerwasserreaktoren. Kernreaktoren sind die einzig erprobten Neutronenquellen, die den notwendigen Neutronenfluss zur Herstellung von brauchbaren Tritiummengen bieten. Die Tritiumproduktion zu militärischen Zwecken bedeutet also immer die Abzweigung nuklearer Energie. (Quelle: Colschen/Kalinowski: Die Kontrolle der militärischen Nutzung von Tritium, in Rüstungsmodernisierung und Rüstungskontrolle, Baden-Baden 1992, S.123f.)

Bearbeitungsstand: Dezember 2007

Seihe auch: Halbwertszeit
Seihe auch: Isotop
Seihe auch: Neutronenquelle

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