Fischbach bei Dahn
ehem. Atomwaffenstandort, Deutschland
Satellitenbild von Fischbach bei Dahn, 2013. Mapdaten: Grafiken ©2013 Cnes/Spot Image, Digital Globe, GeoBasis-DE/BKG, GeoContent, GeoEye, IGN-France
Das ehemalige atomare „Versorgungslager Munition“ (VLM) Fischbach bei Dahn (49°03’53“N, 07°39’50“O) – auch bekannt als „Sonderwaffenlager Area One“ – lag ca. 16 km südlich der Stadt Pirmasens in Rheinland-Pfalz.
Es gehörte zu den zehn großen Hauptlagern für atomare Munition, die von den US-Streitkräften während des Kalten Krieges in der Bundesrepublik Deutschland betrieben wurden. Dazu gehörten die Standorte Kellinghusen, Lahn, Telgte/Schirlheide, Büren/Paderborn, Herborn/Seelbach (Bellersdorf), Münster-Dieburg, Siegelsbach, Riedheim, Fischbach und Kriegsfeld.
In Fischbach lagerten vorwiegend nukleare Gefechtsköpfe W-80 und W-85 für die Pershing-II-Rakete. Der W-85 Gefechtskopf verfügte über eine variable Sprengkraft von 0,3 bis 80 Kilotonnen (KT). Ferner lagerte dort auch nukleare Haubitzenmunition, und zwar für das Kaliber 155 mm der Gefechtskopf W-48 mit einer Sprengkraft von 0,7 KT und für das Kaliber 203 mm der Gefechtskopf W-33 in den Versionen Mod.0 Y1, (Sprengkraft 0,5 KT) und Mod.1 Y2, (Sprengkraft 40 KT).
Der Weitertransport dieser Nuklearmunition in die Sondermunitionslager der einzelnen Truppenteile erfolgte in der Regel mit Hubschraubern der US Army. (LL)
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Bearbeitungsstand: März 2012
Mehr Infos:
Kasprick S: Sonderwaffenlager Area One in Fischbach bei Dahn, KuLaDig, 2017