Atomwaffen A-Z

NATO-Einsatztest

Die atomaren Verbände der NATO wurden in regelmäßigen Abständen einem standardisierten Testprogramm unterzogen. Alle Einheiten und Teileinheiten, die bei Lagerung, Transport und Verschuss von Atomsprengkörpern benötigt wurden, mussten daran teilnehmen. Die Überprüfungen umfassten Ausbildungsstand und Einsatzbereitschaft des Personals, Funktionsfähigkeit des Materials und Sicherheit der Sondermunition. Der NATO-Einsatztest (Annual Operational Test-AOT) bestand aus folgenden Teilen:

Die Jahresalarmbesichtigung (Annual Alert Test-AAT) umfasste

  • Alarmierung nach dem militärischen Alarmsystem,
  • Räumung der Friedensunterkunft mit allen für den atomaren Einsatz notwendigen Personal und Material innerhalb von zwei Stunden nach Eingang eines entsprechenden Befehls,
  • Beziehen eines Auflockerungsraumes im freien Gelände und Abschluss der Vorbereitungen für den Einsatz innerhalb von sechs Stunden nach dem ersten Befehl.


Die Jahresbesichtigung (Annual Training Test-ATT) umfasste

  • Kraftfahrzeugmarsch in die Einsatzräume,
  • Beziehen von Einsatzräumen,
  • Transport von Sondermunition,
  • Beziehen und Betrieb von Sondermunitionspunkten (Field Storage Location-FSL),
  • Übergabe von Atomsprengköpfen an nationale Einheiten,
  • Übermitteln von Feueraufträgen zum Einsatz atomarer Munition,
  • Stellungswechsel

Die Räumungsübung (Annual Evacuation Exercise-AEE) umfasste

  • Verladen der Sondermunition,
  • Räumung des Sondermuntionslagers Typ A in zwei Stunden,
  • Räumung des Sondermuntionslagers Typ S in vier Stunden.

Alle Überprüfungen wurden unter angenommener oder dargestellter Bedrohung aus der Luft oder vom Boden durchgeführt. Die US-Sicherheitsbestimmungen für den Umgang mit Sondermunition mussten zu jeder Zeit eingehalten werden. Das Gesamtergebnis des NATO-Einsatztests wurde mit »einsatzbereit« oder »nicht einsatzbereit« bewertet. (Quelle: Chronik der Begleitbatterie 7, o.O., o. D.)

Bearbeitungsstand: November 2008

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