Nukleargipfel 2010
Ein Bündnis aus 47 Staats- und Regierungschefs hat sich auf einem Gipfeltreffen zur nuklearen Sicherheit vom 12. bis 13. April 2010 in Washington gegen den illegalen Handel mit Atommaterial zusammengeschlossen. Die Teilnehmer des Gipfels in Washington wollen gemeinsam verhindern, dass potentiell waffentaugliches nukleares Material in die Hände von Terroristen gerät. Die beteiligten Länder riefen im Abschlusskommuniques dazu auf, hochangereichertes Uran und Plutonium - und damit zwei Schlüsselkomponenten für den Bau von Atomwaffen - besser unter Kontrolle zu bringen. Dazu heißt es: "Wir erkennen die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen den Staaten an, um Vorfälle von illegalem nuklearen Handel wirksam zu verhindern.[...] Die Teilnehmer bemühen sich, die nukleare Sicherheit zu stärken und die Bedrohung des nuklearen Terrorismus zu verringern."
Die Staats- und Regierungschefs einigten sich auch darauf, der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) eine größere Rolle bei der Überwachung der nuklearen Sicherheit einzuräumen.
Mehrere Staaten, darunter auch Deutschland, fordern ein internationales Rechtssystem - die Niederlande haben auf dem Nukleargipfel die Einrichtung eines Sondergerichtshofes in Den Haag vorgeschlagen. Ein solches internationales Nukleartribunal könne Staaten zur Rechenschaft ziehen, die Terroristen Zugang zu atomarem Material ermöglichten oder anderweitig gegen Absprachen zur Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen verstießen. (LL) Quelle: SpiegelONLINE vom 13.4.2010
Bearbeitungsstand: Oktober 2013