Natans
engl.: Natanz
Anlage zur Urananreicherung zwischen Isfahan und Kashan im Zentraliran. In Natans hat der Iran Uranhexafluorid (UF6) in eine Urananreicherungsanlage eingebracht und mittels Ultrazentrifugen angereichert, ohne dies der IAEO zu melden. Dazu wäre der Iran verpflichtet gewesen. Diesen Verstoß hat eine iranische Oppositionsgruppe im August 2002 an die Öffentlichkeit gebracht. Seit Februar 2003 steht die Anlage unter der Inspektion durch die IAEO. Der Iran entschuldigt das Nichtdeklarieren der Anlage damit, dass sie noch nicht fertig gestellt worden sei. In einer anderen ebenfalls ungemeldeten Anlage in Teheran (Kalye Electric Company) seien nur geringe Mengen UF6 zu Testzwecken verarbeitet worden.
Der Bau in Natans hat im Jahr 2000 begonnen und sollte bis 2003 fertig sein. Die Zentrifugen wurden 2002 von der Kalaye Electric Company in Teheran nach Natans gebracht und installiert. Im Februar 2003 besuchte die IAEO die Anlage zum ersten Mal und entdeckte später dort Partikel von hochangereichertem Uran. Der Iran behauptet, es handele „Kontamination“ aus Pakistan, wo die Zentrifugen und einige Dokumenten ursprünglich herstammten.
Im Oktober 2006 wurde eine zweite Kaskade von 168 Gaszentrifugen in Betrieb genommen. Die beiden Hallen von Natans sind offenbar für etwa 54.000 Zentrifugen ausgelegt. Im April 2007 erklärte Präsident Ahmadinedschad, dass die Anlage mit inzwischen 3.000 Zentrifugen in der Lage war, kommerzielle Produktion für die Atomenergie durch zu führen.
Die Gebäude in Natans, in denen die Urananreicherungsanlage installiert werden soll, wurden komplett unterirdisch gebaut. Die Oberfläche wurde mit Erde bedeckt, als solle die Anlage versteckt werden. Der Iran erklärt dies mit dem Anliegen, die Anlage gegen Gefährdungen aus der Luft zu schützen. (XH)
Bearbeitungstand: September 2009
Weitere Informationen zum iranischen Atomprogramm
siehe auch: Hochangereichertes Uran
siehe auch: IAEO
siehe auch: Ultrazentrifuge
siehe auch: Uranhexafluorid
siehe auch: Urananreicherung