Atomwaffen A-Z

RUSSELL Bertrand

1872 - 1970

Russell, ein bedeutender Philosoph, setzte sich aktiv gegen Atomwaffen und nukleare Aufrüstung ein. Sein Russell-Einstein-Manifest von 1955 trug maßgeblich zur Sensibilisierung für die Gefahren von Atomwaffen und zur Förderung von Abrüstungsgesprächen bei.

Bertrand Russell wurde am 18. Mai 1872 in Trellek (Wales) geboren. Er war der Spross einer adligen Familie, die ihren Stammbaum auf Heinrich VIII (1509 - 47) zurückführte. Als kompromissloser Pazifist verlor er während des 1. Weltkrieges seine Professur am Trinity College in Cambridge und verbrachte ein halbes Jahr im Gefängnis. Bei einer Massenveranstaltung wurde er beinahe gelyncht.

Ab 1944 war Russell wieder Professor in Cambridge. Nach dem Krieg engagierte er sich in der Friedensbewegung. Mit Einstein verfasste er das Einstein-Russell-Manifest gegen das Wettrüsten. Seinem Projekt einer Gelehrtenkonferenz entsprang die Pugwash-Bewegung, benannt nach dem kanadischen Ort ihrer ersten Zusammenkunft. Die Gelehrtenkonferenz orientierte sich an  der platonischen Staatsauffassung, nach der nur die weisesten Menschen politische Entscheidungsträger sein sollten. Ihr Einfluss auf die kruden Machtpolitiker blieb leider sehr gering. Anlässlich der Kubakrise initiierte Russell 1963 die Gründung der Bertrand Russell Peace Foundation. Sie unterstützte auch zahlreiche Initiativen zur Beendigung des Vietnamkrieges.

Trotz seiner zahlreichen Aktivitäten war Russell zeitlebens hauptsächlich als Schriftsteller tätig. Neben 70 Büchern zur Mathematik, Philosophie, Politik und Pädagogik verfasste er unzählige Aufsätze und war weltweit auf Vortragsreisen unterwegs. Er starb, fast hundertjährig, im Jahr 1970.

Quelle: www.tu-harburg.de/rzt/rzt/it/sofie/node41.html

Bearbeitungsstand: März 2007

siehe auch: Pugwash-Konferenz

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