Heidelberger Thesen (1959)
Die Heidelberger Thesen von 1959, an denen der Physiker Carl Friedrich von Weizsäcker maßgeblich mitwirkte, beschreiben die friedensethische Position der Evangelischen Kirche Westdeutschlands in der Zeit der massiven atomaren Aufrüstung. Dabei ging es wesentlich auch um die ethische Bewertung von Massenvernichtungsmitteln, vor allem von Atomwaffen. Zusammengefasst fordern die Thesen dazu auf, "die Zeit der Abschreckung zu nutzen, um die Logik und den Geist der Kriegsführung zu überwinden".
"These 8: Die Kirche muss die Beteiligung an dem Versuch, durch das Dasein von Atomwaffen einen Frieden in Freiheit zu sichern, als eine heute noch mögliche christliche Handlungsweise anerkennen.
These 9: Für den Soldaten einer atomar bewaffneten Armee gilt: Wer A gesagt hat, muss damit rechnen, B sagen zu müssen; aber wehe den Leichtfertigen!
These 10: Wenn die Kirche überhaupt zur großen Politik das Wort nimmt, sollte sie den atomar gerüsteten Staaten die Notwendigkeit einer Friedensordnung nahe bringen und den nicht atomar gerüsteten raten, diese Rüstung nicht anzustreben" (LL)
Bearbeitungsstand: Mai 2012
siehe auch: Abschreckung
siehe auch: Zweitschlagfähigkeit