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W93-Atomsprengkopf

W93 nuclear warhead (USA)

Die US-Administration unter Donald Trump plant 2021 die Entwicklung eines neuen Atomsprengkopfes für seegestützte Langstreckenraketen, der ab Mitte des nächsten Jahrzehnts als Bewaffnung für den geplanten Nachfolger der Trident II D5- Flugkörper eingesetzt werden kann.

Das zuständige interministerielle Nuclear Weapons Council hat bereits beschlossen, mit konzeptionellen Vorarbeiten für diesen Sprengkopf zu beginnen. Erste Mittel dafür werden mit dem Haushalt für 2021 beantragt.

Noch ist nicht klar, welches der beiden großen Atomwaffenlaboratorien, Los Alamos oder Lawrence Livermore, bei diesen Arbeiten die Federführung bekommen soll oder ob beide zunächst im Wettbewerb Entwürfe ausarbeiten sollen.

Die Bezeichnung des geplanten Sprengkopfs – W93 – deutet jedoch darauf hin, dass es sich dabei um einen neu entwickelten Sprengkopf handeln dürfte. Der neue Sprengkopf soll einfach zu modifizieren sein, sodass man ihn leichter auch mit anderen nuklearen Trägersystemen der Marine verwenden kann.

Der Oberkommandierende des für die Nuklearwaffen zuständigen US-Strategic Commands, Charles A. Richard, kündigte vor dem Streitkräfteausschuss des Senates zudem an, dass die Entwicklung dieses Sprengkopfes, ähnlich wie bei dessen Vorläufer W76 in Kooperation mit einem parallelen Entwicklungsvorhaben in Großbritannien erfolgen soll und somit ein zugleich erneut ein technisch eng verwandter neuer britischer Sprengkopf entstehen soll. Während des jährlichen Nuclear Deterrence Summits 2020 bestätigte Alan Shaffer, aus der Leitung des Pentagons dieses Vorhaben: „Ich denke, es ist wunderbar, dass Das Vereinigte Königreich zur gleichen Zeit auch an einem neuen Sprengkopf arbeitet und dass wir darüber diskutieren und in der age sein werden, Technologie miteinander zu teilen.“ Shaffer beeilte sich zugleich zu betonen, dass es zwei verschiedene nationale Entwicklungsprogramme geben werde.  (Quelle: Otfried Nassauer)

Bearbeitungsstand: Februar 2020

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