Atomwaffen A-Z

Werneuchen

ehem. Atomwaffenstandort, Deutschland

Während der Zeit des Kalten Krieges betrieben die sowjetischen Luftstreitkräfte auf dem Gebiet der damaligen DDR insgesamt sieben aktive Kernwaffenlager im Bereich der Flugplätze Altenburg, Brand, Finsterwalde, Groß Dölln, Großenhain, Lärz und Werneuchen. Auf dem sowjetischen Militärflugplatz Werneuchen Hier war das 931. Selbständinge Garde-Aufklärungsflieger-Regiment stationiert. Dieser Verband war ab 1974 mit Flugzeugen vom Typ MiG-25 ausgestattet. Der Standort Werneuchen war der einzige Flugplatz in der ehemaligen DDR auf dem die sowjetischen Frontfliegerkräfte Aufklärer vom Typ Mig-25RB mit der Fähigkeit zum Atomwaffeneinsatz stationiert hatten.

„Die Aufklärer der ersten Fliegerstaffel sollten neben ihrer eigentlichen Aufgabe auch Kernwaffen einsetzen, die Beladeübungen dazu wurden meist nachts durchgeführt“, so ein Ex-Pilot der dortigen Einheit. Um dem Gegner im Westen nicht aufzufallen, wurden Übungseinsätze in Weißrussland geflogen.

Das Kernwaffenlager (KWL) Werneuchen (52°38'46“N, 13°46'36“O) ca. 1,5 km nördlich der Start- und Landebahn des gleichnamigen Militärflugplatzes lag ca. 25 km nordöstlich vom Stadtzentrum Berlin entfernt. Das Lager vom Typ Granit-2 wurde von März bis November 1971 errichtet. Es gibt keine Hinweise, wann und welche Kernwaffen im Lager vorhanden waren. (LL)

Bearbeitungsstand: November 2012

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Quelle:

Märkische Allgemeine

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