Atomwaffen A-Z

Wildenrath

ehem. Atomwaffenstandort Deutschland

Das ehemalige Sondermunitionslager Wildenrath (51°06’59“N, 06°11’51“O) befand sich unmittelbar südlich der Rollbahn des Militärflughafens Wildenrath rund 10 km östlich der holländischen Stadt Roermond im deutsch-niederländischen Grenzbereich.

Als im Mai 1980 die atomaren Sprengköpfe des Honest John Systems aus Europa abgezogen wurden, erfolgte diese Aktion über die Militärflughäfen der alliierten Streitkräfte in Wildenrath und Ramstein. Wegen des Abtransportes der Sondermunition errichtete und betrieb die 7. Panzergrenadierdivision ein provisorisches Sondermunitionslager auf dem Flugplatz Wildenrath.  Zur Lagerung der Gefechtsköpfe wurden leer stehende Shelter (Bunker) auf dem Flugplatz benutzt. Mit der Sicherung des provisorischen  Munitionslagers wurde die Begleitbatterie (4./RakArtBtl 72) beauftragt. Bevor die Begleitbatterie nach Wildenrath verlegt werden konnte, musste die Sondermunition des Lagers Visbeck vorübergehend im Lager Werlte bei Lahn zwischengelagert werden. Nach Fertigstellung des temporären Sondermunitionslagers Wildenrath wurden die Gefechtsköpfe der Honest-John-Raketen dort eingelagert und bis Oktober 1980 in die USA ausgeflogen.

Interessant ist die Tatsache, dass vermutlich ein Teil der Sprengköpfe (Pershing IA) der in der Nähe gelegenen Pershing-Stellung Arsbeck (51°09'49“N, 06°12'54“O) ebenfalls in Wildenrath eingelagert waren. (LL)

Bearbeitungsstand: Januar 2012

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Quellen:

Chronik der Begleitbatterie 7 o.O, o.J.

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