Atomwaffen A-Z

Wetter

engl.: weather

Meteorologische Einflüsse verstärken oder schwächen die Wirkung von Atomsprengkörpern.


Niederschläge beeinflussen

  • die Druckwelle: Bei mäßigem Regen verringert sich die Wirkung der Druckwelle mit zunehmender Entfernung vom Detonationspunkt.
  • die thermische Strahlung: Bei der thermischen Strahlung wird ein großer Teil der Energie zum verdampfen des Wassers verbraucht. Die Entfernung, in der Brände durch thermische Strahlung auftreten, verringert sich.
  • die Kernstrahlung: Durch Niederschlag werden die Gamma- und die Neutronenstrahlung geschwächt. Die Abschwächung nimmt mit der Entfernung vom Detonationspunkt zu.
  • den radioaktiven Niederschlag: Radioaktive Teilchen verbinden sich mit den Regentropfen oder Schneeflocken in vorhandenen Wolkenschichten und werden mit diesen zu Boden transportiert. Dabei kommt es zu Washout- oder Rainout-Effekten.

Temperaturänderungen der Luft beeinflussen

- die Druckwelle:
Die Intensität der Druckwelle ist abhängig von der Temperatur in der Höhe. Stabile Luftschichten vergrößern den Radius der Zerstörung, labile Luftschichten verringern den Zerstörungsradius. Bei niedrigen Temperaturen und stabilen Luftschichten wird die Grenze der Zerstörung in Windrichtung etwa doppelt so weit ausgedehnt wie bei hohen Temperaturen und labiler Luftschichtung.

Die Lufttemperatur beeinflusst auch die Steighöhe der Detonationswolke. Eine stabile Luftschichtung verringert die Aufstiegshöhe.

Luftfeuchtigkeit beeinflusst

  • die thermische Strahlung: Die zur Auslösung von Bränden führende thermische Strahlung wird durch Dunst oder Nebel stark vermindert.

Bewölkung beeinflusst

  • die thermische Strahlung: Erfolgt eine Detonation bei bedecktem Himmel zwischen Wolkenuntergrenze und Erdoberfläche, so wird die thermische Strahlung durch die Reflexion an der Wolkenunterseite bis zu 50 % gegenüber einem wolkenlosen Himmel verstärkt. Erfolgt die Detonation dagegen oberhalb einer Wolkenschicht, so wird die thermische Strahlung entscheidend abgeschwächt.

Wind beeinflusst

  • den radioaktiven Niederschlag: Der Wind transportiert den Fallout horizontal über weite Strecken. Je höher die Detonationswolke aufsteigt, desto weiter werden die Teilchen getragen.

Bodenwind wirbelt bei trockenem Wetter Staubteilchen und damit auch radioaktive Teilchen auf und verändert damit die Verteilung der Verstrahlung auf der Erdoberfläche. Die verstrahlte Fläche vergrößert sich, gleichzeitig verringert sich die Radioaktivität je Flächeneinheit. (LL)

Bearbeitungsstand: Oktober 2004

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