Atomwaffen A-Z

Pelindaba-Vertrag

engl.: Pelindaba Treaty

Der Vertrag von Pelindaba (oder Kairo-Erklärung) wurde am 11. April 1996 angenommen, anlässlich der Unterzeichnung des Vertrages über eine atomwaffenfreie Zone in Afrika. Er wurde von 45 Staaten unterzeichnet. Der Vertrag besiegelte die Atomwaffenfreiheit Südafrikas, die erst wenige Jahre davor zustande kam. Viele Staaten sahen in Pretoria das Haupthindernis für ein atomwaffenfreies Afrika, das die Organisation für Afrikanische Einheit OAU bereits im Jahre 1964 als Ziel erklärt hatte.

Der Vertrag verbietet die Produktion, den Erwerb, die Anwendung, Erprobung, Entgegennahme, Lagerung und Stationierung von Kernwaffen in der Region und den angrenzenden Seegebieten. Die Vertragsparteien werden zur ausschließlich friedlichen Kernenergienutzung verpflichtet und dürfen sich nicht an militärisch orientierten Nuklearaktivitäten in anderen Ländern beteiligen. Das Abkommen konnte erst in Kraft treten, nachdem Burundi es am 15. Juli 2009 als 28. Staat ratifiziert hatte. Alle Mitglieder der OAU mit Ausnahme von Südsudan haben bereits unterzeichnet, 39 Staaten haben es bereits ratifiziert.

Die Erklärung fordert die Atomwaffenstaaten auf, „das Ziel einer atomwaffenfreien Welt aktiv zu verfolgen, wie in Artikel VI des Nichtverbreitungsvertrags festgelegt, durch die dringende Verhandlung von Vereinbarungen mit wirkungsvollen Überprüfungsmaßnahmen bezüglich der vollkommenen Abschaffung von Nuklearwaffen zum frühest möglichen Zeitpunkt“.

Die Erklärung betont auch die Einrichtung von atomwaffenfreien Zonen, speziell in Spannungsregionen, in der Absicht Frieden und Sicherheit auf globaler und regionaler Ebene zu verbessern. (Quellen: Wolfgang Kötter, UNO, NTI)

»Vertrag von Pelindaba im Wortlaut (engl.)

»Mehr zu atomwaffenfreien Zonen

Bearbeitungsstand: Dezember 2016
 

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