Atomwaffen A-Z

Argentinien

engl.: Argentina

Bereits im Jahr 1950 gründete Argentinien eine nationale Atomenergiebehörde (Comision Nacional de Energia Atomica) zum Zwecke der friedlichen Nutzung von Atomenergie. Während der Zeit der Militärdiktatur (1976-1983) startete das Land 1978 ein geheimes Programm zur Entwicklung von Atomwaffen. Unmittelbar nach Beendigung der Militärdiktatur wurde dieses Programm wieder gestoppt. US-amerikanische Geheimdienstinformationen beinhalten Hinweise, dass Argentinien noch in den 1980er Jahren den Bau eines Atom-U-Bootes vorantrieb. Anlass für diese Planungen waren die Spannungen mit dem Nachbarland Brasilien, das ebenfalls ein geheimes Atomwaffenprogramm vorantrieb.

Argentinien und Brasilien verständigten sich 1991 auf die Beendigung ihrer geheimen Kernwaffenprogramme. Sie gründeten eine gemeinsame Behörde, deren Aufgabe es ist, mittels beiderseitiger Kontrollen sicherzustellen, dass beide Staaten ihre Atomenergie nur zur friedlichen Energiegewinnung nutzen. Argentinien trat im Februar 1995 dem Atomwaffensperrvertrag bei. (LL)

siehe auch: Atomwaffensperrvertrag

Bearbeitungsstand: April 2008

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