Atomwaffen A-Z

Atlas-Rakete

engl.: Atlas missile

Die Geschichte der Atlas begann am 29. März 1946, als die Firma Convair mit der Entwicklung einer ballistischen Fernrakete mit 8.000 Kilometer Reichweite beauftragt wurde. Entwicklungschef war der aus Belgien stammende Karel Bossart. Mit dem erfolgreichen Test der ersten sowjetischen Atombombe im Jahre 1949 und dem Ausbruch des Koreakrieges, bekam die Entwicklung neuer Waffensysteme höchste Priorität. Am 11. Juni 1957 startete die erste Atlas-Rakete. Da sie aber nach einer Flugzeit von 51 Sekunden zerstört werden musste, waren es die Sowjets, denen im August 1957 der erste Flug einer Interkontinentalrakete über die volle Distanz gelang. Aber schon am 17. Dezember 1957 gelang der amerikanischen Luftwaffe der erste erfolgreiche Flug einer Atlas-Rakete.

Die Basisversion der Atlas verfügte über ein kardanisch aufgehängtes Haupt- und zwei zusätzliche Starttriebwerke, die nach Brennschluss abgeworfen wurden, während das Haupttriebwerk weiterarbeitete. Die Außenhaut der silberfarbenen Atlas war so dünnwandig, dass sie beim Leertransport durch Innendruck versteift werden musste. Die Stahlbleche hatten nur eine maximale Stärke von einem Millimeter. Der selbsttragende Rumpf war gleichzeitig Treibstoffbehälter. Der Vorteil dieser Bauweise lag in einem extrem niedrigen Leergewicht. Neben dem Haupttriebwerk wurden beim Start gleichzeitig zwei äußere Booster-Triebwerke gezündet. Nach einer Brenndauer von 131 Sekunden wurden diese abgeschaltet. Danach wurden diese mitsamt ihrer aerodynamischen Verkleidung abgestoßen. Das Haupttriebwerk brannte noch 271 Sekunden lang weiter. Als Brennstoff kam Petroleum zum Einsatz, das unter einem Druck von 4,2 bar stand. Der Sauerstoffbehälter stand unter einem Druck von 2,1 bar. (Quelle: urbin.de)

Bearbeitungsstand: November 2007

siehe auch: Interkontinentalrakete

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