Artilleriespezialzug
engl.: special artillery division
Die Artillerieverbände der Bundeswehr verfügten auf Brigadeebene über Panzerartillerie vom Kaliber 155 mm und auf Divisionsebene über Feldartillerie vom Kaliber 203 mm. Mit diesen Waffensystemen konnten prinzipiell auch Atomgranaten verschossen werden. Dazu standen in jeder Division speziell ausbebildete Soldaten in sogenannten Artilleriespezialzügen bereit. Die Soldaten dieser Spezialzüge sollten nach Freigabe der atomaren Munition die für den Verschuss vorgesehenen Artilleriegeschütze von den regulären Artillerieverbänden übernehmen. Dabei war ein Zug für das schwere Feldartillereibattaillon (M110, Kaliber 203 mm) der Division zuständig, während der zweite Zug das jeweilge Brigadeartilleriebataillon (M109, Kaliber 155 mm) unterstützte.
Es war vorgesehen, dass die Artilleriespezialzüge der Bundeswehr im Kriegsfall die Atomgranaten mit fertig montierten Sprengköpfen von den Amerikanern übernehmen sollten. Die deutschen Soldaten waren dann für den Einbau der Zünder, das Laden der Granaten in das Geschütz und das Abfeuern verantwortlich. Dieses Verfahren wurde in Friedenszeiten regelmäßig mit Atrappen geübt. (LL)
Bearbeitungsstand: April 2010
siehe auch: Panzerhaubitze M 109
siehe auch: Panzerhaubitze M 110