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Sievert (Sv)

engl.: sievert

Die Messeinheit „Sievert“ (Sv) ist eine Einheit zur Messung der Äquivalentdosis, die die potenzielle biologische Wirkung von ionisierender Strahlung auf lebendes Gewebe berücksichtigt. Sie wird verwendet, um die Strahlenbelastung für Menschen und lebende Organismen zu quantifizieren. Der Sievert beruht auf dem Konzept der biologischen Wirksamkeit unterschiedlicher Strahlungsarten, da verschiedene Arten von Strahlung unterschiedliche Schädigungspotenziale haben.

Nach Rolf Maximilian Sievert (schwedischer Physiker) wurde die Maßeinheit „Sievert“ genannt. Er war der Begründer der Strahlenschutzforschung. Er setzte sich für internationale Grenzwerte ein und war von 1958 bis 1960 Vorsitzender der United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation (UNSCEAR).

Die Äquivalentdosis gibt an, wie stark die biologischen Gewebe durch ionisierende Strahlung beeinträchtigt werden könnten. Sie bezieht sich nicht nur auf die aufgenommene Energie, sondern auch auf die Art der Strahlung und die Art des bestrahlten Gewebes. Zum Beispiel hat Alpha-Strahlung eine höhere biologische Wirksamkeit als Beta- oder Gamma-Strahlung, da sie aufgrund ihrer größeren Masse und Ladung größere Schäden in den Zellen verursachen kann.

Die Grenzwerte zum Strahlenschutz sind von verschiedenen internationalen Organisationen festgelegt worden, darunter die Internationale Kommission für Strahlenschutz (ICRP) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Diese Grenzwerte variieren je nach Kontext und Einwirkungsdauer der Strahlung. Die meisten Länder haben nationale Strahlenschutzvorschriften, die auf den Empfehlungen dieser internationalen Organisationen basieren.

Einige allgemeine Grenzwerte sind:

  1. Für die allgemeine Bevölkerung:

    • Jährliche durchschnittliche effektive Dosis: 1 Millisievert (mSv)
    • Einzelne jährliche effektive Dosis: 20 mSv
  2. Für beruflich exponierte Personen (z.B. Arbeiter in Bereichen mit potenzieller Strahlenbelastung):

    • Jährliche effektive Dosis: 20 mSv
    • Einzelne jährliche effektive Dosis in bestimmten Fällen: 50 mSv

Dennoch gibt es laut der IPPNW Nachweise, dass schon Strahlendosen in der Größenordnung von 1 Millisievert (mSv) das Erkrankungsrisiko erhöhen. Es gibt keinen Schwellenwert, unterhalb dessen Strahlung unwirksam wäre. Bereits die niedrigen Dosen der Hintergrundstrahlung (inhaliertes Radon, terrestrische und kosmische Strahlung, mit der Nahrung aufgenommene natürliche Radioisotope) führen zu epidemiologisch nachweisbaren Gesundheitsschäden. Das Argument, eine Strahlenbelastung bewege sich „nur“ im Dosisbereich der „natürlichen“ Hintergrundstrahlung und sei deshalb unbedenklich, ist daher irreführend.

"Personen-Sievert"

Der Begriff "Personen-Sievert", der informell oder in bestimmten Kontexten verwendet wird, beschreibt die individuelle Strahlenbelastung oder die auf eine Person einwirkende Strahlendosis.

Die Kollektivdosis ist das Produkt aus der Anzahl der Personen der exponierten Bevölkerungsgruppe und der mittleren Dosis pro Person. Als Einheit für die Kollektivdosis ist das "Personen-Sievert" üblich.

Bearbeitungsstand: August 2023

Quellen:

cosmos-indirekt.de: Rolf Sievert, 13.01.2021
IPPNW: Gefahren ionisierende Strahlung, 19.10.2013
RadioSurfVet: Dosisbegriffe, 2015

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