Strahlenwirkung auf Menschen
Ionisierende Strahlung ist eine lebensfeindliche Krankheitsursache, die von Anbeginn das Leben auf der Erde bedroht. Leben hat sich entwickelt in ständiger Abwehr der Strahlenschäden. Jede Vermehrung von lebensfeindlichen Noxen stört das biologische Gleichgewicht. Durch die Nutzung der Atomenergie werden das radioaktive Inventar dieser Erde und damit ihr krankmachendes Potential ständig vermehrt. Als unmittelbare Folge von Radioaktivität erleiden die getroffenen Zellen schwere Funktionsstörungen. Sie können sich nicht mehr teilen oder sterben sogar ab.
Man kann prinzipiell zwei Wirkungsarten unterscheiden:
- Genetische Wirkung: Trifft radioaktive Strahlung auf eine weibliche Eizelle oder eine männliche Sperma-Zelle, so verändert die Strahlung das Erbmaterial im Zellkern. Entwickelt sich aus einer derart veränderten Zelle ein Mensch, so kann dieser verschiedenste Schäden und Missbildungen aufweisen.
- Somatische Wirkung: Trifft radioaktive Strahlung auf eine normale Körperzelle, so kann sich ebenfalls die Erbinformation dieser Zelle verändern. Diese Veränderung wird nicht an Kinder weitergegeben, bewirkt aber einen Fehler im Zellstoffwechsel und kann zu Krebs führen.
Radioaktive Stoffe können vom Menschen durch die Atemluft und durch die Nahrung aufgenommen werden. Verseuchte Luft, Milch, Pilze, Honig, Gemüse, Getreide, Obst, Fleisch, andere Lebensmittel und Trinkwasser führen zu innerer Strahlenbelastung. Die radioaktiven Stoffe verteilen sich im Allgemeinen nicht gleichmäßig im ganzen Körper, sondern lagern sich in bestimmten Organen ab. Radioaktive Strahlung setzt Kindern besonders zu. Schneller als bei Erwachsenen setzen sich in ihren kleinen Körpern die radioaktiven Strahlen fest und beginnen ihr zerstörerisches Werk. Durch andauernde Bestrahlung wird das Immunsystem geschwächt. Infektionskrankheiten treten häufiger auf und dauern länger als normal. Krebskrankheiten und Missbildungen aller Art treten verbreitet auf und führen zu einem grausamen Tod. (Quelle: Mütter gegen Atomgefahr, Linz)
Wirkungen auf den menschlichen Organismus
- Bis ca. 1 Sievert: Äquivalentdosen bis etwa 1 Sv haben keine direkt zu bemerkenden Auswirkungen und zeigen kaum Symptome. Allerdings steigt das Risiko, an Krebs zu erkranken um ca. 7,5% an
- Von 1 bis 2 Sievert: Es gibt merkliche Symptome wie Müdigkeit, Erbrechen und Durchfall (auch blutig). Für kranke und ältere Menschen besteht ein erhöhtes Risiko. Es käme zu einer Erhöhung der Letalität von ca. 10% innerhalb von 4-6 Wochen. Das Krebsrisiko ist später erheblich, über 10% erhöht.
- Von 2 bis 3 Sievert: Schwere Strahlenkrankheit, mit erheblichen Symptomen. Die Blut bildenden Zellen im roten Knochenmark werden geschädigt, ebenso die Zellen des Magen-Darm-Traktes. Es käme zu einer Erhöhung der Letalität von ca. 40% nach 4-6 Wochen. Das Krebsrisiko ist später erheblich, über 15% erhöht.
- Von 3 bis 4 Sievert: Sehr schwere Strahlenkrankheit. Symptome wie vorher, aber in verstärkter Form. Eine intensivmedizinische Versorgung wird erforderlich. Es käme zu einer Erhöhung der Letalität von ca. 50% nach 4-6 Wochen. Beim Überleben ist später das Krebsrisiko erheblich, möglicherweise bis zu 20%, erhöht.
- Von 4 bis 6 Sievert: Extrem schwere Strahlenkrankheit mit schweren Blutungen und einem extrem schlechten Allgemeinbefinden. Bei 6 Sv ist trotz einer intensivmedizinischen Betreuung mit einer Letalität von über 90% zu rechnen.
- Von 6 bis 8 Sievert: Eine derartige Strahlenbelastung wird nicht überlebt. Die Zellen des Magen-Darm-Traktes sind zerstört, die Blut bildenden Zellen im roten Knochenmark sind zerstört und zahlreiche innere Organe stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Betroffenen sterben innerhalb von etwa vier Wochen unter geradezu erbärmlichen Umständen.
- Von 8 bis 10 Sievert: Der Tod tritt mit einer Sicherheit von 100% innerhalb von etwa vier Wochen ein.
- Von 10 bis 20 Sievert: Der Tod tritt mit einer Sicherheit von 100% nach ein bis zwei Wochen ein.
- Über 20 Sievert: Der Tod tritt mit einer Sicherheit von 100% nach ca. 7 Tagen ein.
- Über 50 Sievert: Der Tod tritt innerhalb von Stunden ein, neben all den bereits geschilderten Schäden kommt es auch zu Schäden im zentralen Nervensystem, so dass die Betroffenen bereits sehr schnell nach der Bestrahlung das Bewusstsein verlieren. (Quelle: www.goruma.de, Seite nicht mehr verfügbar)
Bearbeitungsstand: September 2007
Siehe auch: Radioaktive Strahlung
Siehe auch: Sievert